1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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So?
cratischtzwar.— Fünfzehn germannische Völker, welche dem
römischen Vindclicien, Noricum und Pannonien gegen über
lagen, darunier auch die N a r i sc e r und M a r c o in a n n e n
bilderen 168 nach Ehr. einen Bund gegen die Römer,
und veranlaßten den fnrchlbaren marcomannlschen
Krieg, in welchem die Römer nach mehreren mörderi-
schen Schlachten und grausamen Kämpfen, unter Marc
Aurel dem Weisen, endlich 176 nach Ehr. den Sieg
errangen. Die Germannen wurden von der Donau zu-
rückgedrangt. Der Name der Nartscer verschwand
gänzlich, und in den von ihnen bewohnten Nabge-
genden erschienen von dieser Zeit an Bojer, welche
durch ihre Vertreibung aus Böheim den Marcomannen
stets abgeneigt, unter dem Schutze der Römer, von Bin-
deltzien aus, das sie 28 Jahre vor Chv. schon bezo-
gen, über die Donau wunderten, und die Güter und Be-
siyungen der bezwungenen Nariscer sich zueignelen,
zum Lohn für treuen Beistand, den sie im Römerheere
gegen die ihnen verhaßten Marcomannen leisteten. —
Von dieser Zeit an blieben diese Vojer fest im alten
Nariscie n. Ais aber die Allemannen und Hermunduren
durch Eh l odowigs Sieg 196 nach Ehr. aus ihren bisheri-
gen Ländern vertrieben wurden, und Ostfrankeu sich da.
durch bildete, breiteten sich diese Bojer mehr aufwärts an
der Donau und Altmühl aus; indem auf dem rechten Ufer der
Donau ihre Stammbrüder aus alten Tagen her wohnten.
Aber auch die Thüringer erweiterten damals ihre Be-
zirke östlich und südlich, und brachten allmählig die Bojer
auf dem linken Donau Ufer unter ihre Botmäßigkeit, so
daß in jenen Zeiten, als Garibald l. das Reich der
Bojoarier gründete, die Donau vom Lech ans abwärts
die nördliche Grenze Bojoariens war, und selbes
von den Thüringern absonderte. — Den mit Bojen
besetzten Landesstrich Thüringens am linken Ufer der Do-
nau betrachteten die Agilolfinger indcß immer als
ein ihnen zuständiges Gebiet. Dieses zu erwerben, machte
Herzog Tbeodoald ungefähr 708 einen Einfall in
Thüringen, während dieses Volk gegen seine Herzoge
tm Aufruhr war; er bemächtigte sich eines großen
Theils des Thüringerlandes und vereinte selbes
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