1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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immer unter Oberhoheit des Königs, Dem ersten Herzoge
folgte schon sein ältester Sohn Bruno, und als dieser
880 in die Gefangenschaft der Normannen gerieth, sein
jüngerer Bruder Otto-, mit dem Beinamen der Erlauchte.
Dieser besaß schon ein so großes Ansehen^ daß die Deut-
schen ihn im Jahr 911, als Karls des Großen Stamm
ausgestorben war, zu ihrem Könige, wählen wollten. Ec
schlug aber seines hohen Alters wegen die Krone au&.
Sein Sohn Heinrich I., der ihm im Jahr-912 folgte,
hatte schon Macht genug, sich dem: König-Konrad, der
ihm das Herzogthum Thüringen entreißen -wollte., wel-
ches seit dem Jahre 905 mit Sachsen vereinigt war, mit
gewaffneter Hand zu widersetzen. Heinrich wurde nach
Konrads Tode, 919, selbst zum Könige der Deutschen
gewählt, und von nun an beginnt eine ruhmvolle Zeit für
die Sachsen, die jetzt an die-Spitze der deutschen Völ-
ker traten, und ihren Namen durch viele glanzende Kriegs-
thaten verherrlichten. Heinrich besiegte die s-lavischeu
Völker, die an der östlichen Seite von Deutschland
wohnten, und das Reich durch häufige Einfälle und iplün-
derungen beunruhigen; aber größer ward noch sein Ver-
dienst dadurch, daß er Deutschland von den Ueberfatten
und Verheerungen der Ungarn befreite. Wenn gleich; in
den großen Siegen am Harz und bei Merseburg, wo-
durch die Macht dieser Barbaren gebrochen wurde, auch
andere deutsche Völker mitfochten., so waren es. hoch
hauptsächlich die Sachsen, durch-deren Kraft und Tapfer-
keit Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit gerettet
wurde. So lange Könige aus dem sächsischen Stamme
auf dem Throne saßen, bis zum. Jahre 1024, waren die
Sachsen das mächtigste und streitbarste von allen deut-
schen Völkern. Mit ihnen erkämpften die Könige haupt-
sächlich ihre Siege in Italien und Frankreich, unter-
warfen die Slaven und machten.die.dänen lehnbar von
Deutschland. Die Könige selbst, die sich meistens in
ihrem Vaterlands, Sachsen, aufhielten, sorgten für die
Wohlfahrt des Landes, bauten Schlösser, legten Städte
an, ermunterten den Handel und den Ackerbau, und wäh-
rend ihrer Zeit war Sachsen das reichste und am besten
angebaute von allen deutschen Landen. Da dem Könige