1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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rekchsfrei, die Erzbischöfe und Bischöfe nahmen jeder, was
ihnen von den Reichsgütcrn am gelegensten war, und der
Kaiser erthcilte ihnen die Belehnung darüber. Das Her-
zogthum Weftphalen nahm der Erzbischof von Cöln,
Engern der Graf Bernhard von Ascanien, andere
Fürsten nahmen noch andere Gebiete, und dem einst so
mächtigen Herzog Heinrich dem Löwen blieben nur noch
die braunschweigischen und lüneburgischen Lande,
die damals noch nicht Reichslehne waren, und erst später
zu einem Herzogthum erhoben und in den Neichsverband
ausgenommen wurden. Von dem alten großen Herzog-
thum Sachsen war beinahe gar nichts übrig geblieben;
da diese Würde aber doch nicht gänzlich eingehcn konnte;
so wurde sie dem Grafen Bernhard von Ascanien
übertragen. >'
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Drittes Capitel.
Von den alten Thüringern.
Der Name Thüringen ist noch nicht unter uns ver-
klungen, wiewohl das Volk seit vielen hundert Jahren un-
tergegangen, das Land zerstückelt ist; ein Theil davon hat
seit langen Zeiten zum sächsischen Staate gehört, des-
halb ist auch zu wissen nöthig, wie es von Alters her mit
diesem Lande und mit dessen Einwohnern beschaffen ge-
wesen.
In den ältesten Zeiten und noch in den ersten Jahr-
hunderten nach Ehr. Geb. fochten an der Elbe, Mulde
und Saale die Hermunduren, und ihre Grenznach-
barn waren in Nordosten die Longobarden und Sem-
nonen, im Osten die Lygier und Vandalen, im Sü-
den die Markomannen und Narisker im Westen die
Katten. Die meisten dieser Völker, und noch viele an-
dere, die in der Nahe wohnten, sind verschwunden, und
es ist unbekannt, ob sie ihre Wohnsitze verlassen, oder
sich mit andern vereinigt- und ihren Namen aufgegeben ha-
den; nur von den Longobarden und Vandalen wis-