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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 30

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
30 Poppo von Henneberg vermählt, und nahm einen großen Thcil des Landes als ihr Witthum in Anspruch. Es kam zu einem förmlichen Kriege zwischen Bruder und Schwester, und da die letztere nichts ausrichtete, so begab sie sich mit ihrem Sohne zum Markgrafen Leopold von Oestreich und verpfändete ihm ihr Witthum für 12,000 Mark. Der Landgraf Ludwig starb schon i. I. 1227, und wahrscheinlich hat dessen Bruder Heinrich Naspe die Vormundschaft noch einige Jahre über Meißen ge- führt. Heinrich blieb in Oe streich, und wenn er die Negierung angetreten ist nicht bekannt. Heinrich der Erlauchte war ein kräftiger und kühner Fürst, dem auch das Glück so - wohl wollte, daß er seine Lande über das Doppelte vermehrte, doch hatte er auch zu Zeiten große Widerwärtigkeiten erlebt. Seine Mutter hatte, wie bereits erwähnt, voreilig ihr Witthum an Oestreich verpfändet, und dadurch die Rechte ihres Sohnes, der doch der recht- mäßige Erbe davon sein sollte, schmählich verletzt. Um das Unrecht wieder gut zu machen, stiftete sie eine Verlobung zwischen ihrem Sohne und der Tochter des Markgrafen Leopold des Glorreichen, Constantia, die zum Mahl- schatz das verpfändete Witthum und noch außerdem eine reiche Aussteuer erhalten sollte. Die Vermählung erfolgte wirklich 1234; aber in der Hochzeitsnacht drang der Mark- graf Friedrich, ein Bruder der Braut, in das Schlaf- gemach der Neuvermählten, und erzwang, mit dem Schwerte in der Hand, von dem jungen Ehepaare die Entsagung des ganzen Brautschatzes. So roh und wild ging cs da- mals selbst an Fürstenhdfen und unter den nächsten Anver- wandten zu! Seine Streitbarkeit bewährte Markgraf Heinrich, als er im Jahre 1237 mit 500 meißnischen Lehnsleu- ten dem deutschen Ritterorden zu Hilfe zog, um die heidnischen Preußen zu bekämpfen. Er wandte große Kosten auf diesen Zug, und bewies viele Tapferkeit im Kampfe mit den Ungläubigen, wodurch er großen Ruhm, durch seine Geschenke aber die Dankbarkeit des Ordens er- warb. Weniger rühmlich fiel ein Feldzug gegen die Mark- grafen Otto und Johann von Brandenburg i. I. 1239 aus, welche die Städte Köpenick und Mittel-
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