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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 37

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
37 war. Den ersten Anlaß zu diesen Kriegen gab der Zehnte, den der Erzbischof Siegfried vonmainz von den Thü- ringern forderte, und den sie ihm nicht geben wollten. König Heinrich stand dem Erzbischof bei, weil dieser ver- sprochen hatte, die Ehescheidung des Königs von seiner Gemahlin Bertha, die er nicht liebte, zu bewirken, und die Thüringer mußten sich nach langer Widersetzlichkeit zu der widerrechtlichen Abgabe verstehen. Dafür aber ge- sellten sie sich auch von nun an zu den Feinden des Kö- nigs, und besonders waren sie stets mit den sächsischen Herren verbündet, die unaufhörlich mit dem Könige in Zank und Streit lebten. Graf Ludwig war unter den sächsischen Landesherrn, die sich 1075 dem Könige un- terwarfen, und dann von ihm gefangen gehalten wurden. Da der König ihnen völlige Vergebung versprochen hatte, so handelte er unredlich, daß er ihr Vertrauen mißbrauchte und fein Wort brach, doch hat er auch schlechten Gewinn davon gehabt, denn die sächsischen und thüringischen Landesherrn wurden dadurch nur noch mehr erbittert, trau- ten ihm fürder nie mehr, und machten ihm durch ihren Haß und durch ihre Widersetzlichkeit noch mauche bittere Stunde. Auch an dem Aufstande der sächsischen Herrn gegen Kaiser Heinrich V., als er i. I. 1112 die Güter des verstorbenen Grafen Ulrich von Weimar einziehen wollte, nahm Graf Ludwig Thcil. Er unterwarf sich dem Kaiser zwar freiwillig, wurde aber gefangen gesetzt, und nur gegen ein großes Lösegcld freigclasscn. Als Graf Ludwig bald darauf zum Kaiser nach Mainz kam, wurde er abermals verhaftet, doch sein Sohn bekam den kaiser- lichen Günstling Heinrich von Meißen in seine Hände, und ließ ihn nicht eher los, als bis sein Vater freigegc- den war. Obgleich Graf Ludwig Ii. häufig in Krkegshändel verwickelt war, so sorgte er doch väterlich für Land und Leute. Er hatte in gesegneten Jahren große Getraidevor- räthe in seinen Kornkammern aufgeschüttet, um zur Zeit der Noth seine Unterthanen damit unterstützen zu können. Er ließ darauf das Schloß Wartburg bauen, und, als während des Baues eine Hungersnot!) einfiel, nahm er alle Nothleidcnde zum Schloßbaue an und speiste sie aus
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