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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 46

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
46 seines Bruders Wittwe verstoße und verfolge. Da ging der Landgraf Heinrich in sich und gab der Landgräfin Elisabeth die Stadt Marburg und ein anständiges Einkommen. Dort lebte sie unter Wohlthätigkeirö- und Andachtsübungen und starb am 19. November 1231. Heinrich Raspe regierte die Markgrafschaft zwar nur im Namen seines Mündels, doch ganz nach eigenem Gutdünken und mit großem Ansehen im Reich; in Hessen waltete, doch unter seiner Aufsicht, sein Bruder Konrad. Das war ein heftiger, jähzorniger Mann, der mit dem Erzbischof Siegfried von Mainz eine blutige Fehde we- gen des Zehnten vom Kloster Reinhardsbrunn führte. Er belagerte dabei Fritzlar, und als ihn die Weiber von der Mauer auf eine unanständige Weise verhöhnten, ließ er 1233 die Stadt mit Sturm einnehmen und mit allen Kirchen, Klöstern und Einwohnern verbrennen. Auö Reue darüber trat er 1234 in den deutschen Ritter- orden, wurde seiner Weisheit und Tüchtigkeit wegen zum Hochmeister gewählt und starb 1240. Der junge Land- graf Hermann Ii. starb 1242, ehe er noch etwas Rühm- liches hatte vollbringen können. Er soll vergiftet worden scyn. Auf wessen Anstiften, das ist nicht mit Gewißheit bekannt. So ging cs mit dem thüringischen Fürstcn- hause schnell zu Ende, denn nun war nur noch Heinrich Raspe allein übrig und, obgleich dreimal vcrheirathet, > doch kinderlos. Als einer der mächtigsten Fürsten und Kai- ser Friedrichs Freund hatte er mit den Reichsangelcgen- heitcn zu schaffen, woraus seinem Lande aber kein Vortheil erwuchs. Endlich wurde ihm vom Papst Innocenz Iv. die deutsche Königskrone angeboten, da der Kaiser Fried- rich Ii. und sein Sohn, der römische König Konrad, aufs Neue in den Bann gethan waren. Heinrich schlug die Krone anfangs aus, als ihm aber der Papst 25,000 Mark Silber schenkte, da nahm er sie an. Meistens wa- ren es geistliche Fürsten, die ihn 1246 gewählt hatten, deshalb wurde er auch nur der Pfaffenkönig genannt. Er zog gegen König Konrad zu Felde und erfocht am 5ten August 1240 bei Frankfurt am Main einen Sieg. Bei Reutlingen und Ulm focht er aber unglücklich, und zog sich darauf nach der Wartburg zurück, woselbst er .. •>.-
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