1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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in ihren Besitzungen zu behaupten, allein die Macht ihrer
Gegner war sehr groß. Zwar gewannen sie 1203 einen groß-
ßen Sieg über die Brandenburger und bekamen den
Markgrafen Johann gefangen, allein dadurch erhielten sie
noch nicht die von dem Vater an B ra n d e n b urg verkauf-
ten Länder wieder, und bald sollten sic noch mit einem ge-
fährlicheren Feinde zu thun haben.
König Adolf, der sich in Deutschland ^ine Haus-
macht gründen wollte, da er nur ein kleines Landgebiet be-
saß, hatte mit den Hilfsgeldern, die er von England
erhalten hatte, um Frankreich zu bekriegen, wie schon
erwähnt, Alb recht dem Entarteten Thüringen und
Meißen abgekauft und eilte, diese Lande in Besitz zu neh-
men. Ec drang im September 1294 mit einem starken
Heere in Thüringen ein, und viele deutsche Fürsten
und Herren leisteten ihm bei diesem ungerechten Feldzuge
Beistand. Mehrere thüringische Lehnsträger unterwar-
fen sich freiwillig, andere wurden mit Gewalt bezwungen.
Das königliche Heer wüthcte mit einer unbeschreiblichen
Grausamkeit in Thüringen. Ueberall, wo es hinkam,
raubte, plünderte, brannte und mordete es. Nachdem
Adolf Thüringen und den größten Theil des Oster-
tandes unterworfen hatte, zog er sich an den Rhein zurück,
und nun eroberten Friedrich und Diezmann das Ver-
lorne wieder. Aber schon im Sommer 1295 erschien Adolf
aufs Neue, drang ins Osterland und belagerte darauf
Freiberg. Die Stadt vcrtheidigte sich 16 Monate lang
und fiel nur durch den Verrath eines Bürgersohns dem
Feind in die Hände. Das Schloß wurde durch Hunger
zur Ergebung gezwungen, und Adolf handelte so unedel
und ließ gegen sein gegebenes Wort die tapfern Vertheidi-
ger enthaupten. Die übrigen rettete der edle Friedrich
dadurch, daß er ihr Leben durch Abtretung von Meißen
und aller seiner noch übrigen Städte und Schlösser erkaufte.
So war denn das Haus Wettin seinem völligen Un-
tergang nahe. Markgraf Friedrich mußte in der Fremde
umherirren, und hatte nicht wohin er sein Haupt legen
konnte. Diez mann hielt sich zwar noch in der Lausitz,
aber diese wurde auch schon von Böhmen angegriffen. Zum
Glück für die bedrängten fürstlichen Brüder mußte König