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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 60

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
60 in ihren Besitzungen zu behaupten, allein die Macht ihrer Gegner war sehr groß. Zwar gewannen sie 1203 einen groß- ßen Sieg über die Brandenburger und bekamen den Markgrafen Johann gefangen, allein dadurch erhielten sie noch nicht die von dem Vater an B ra n d e n b urg verkauf- ten Länder wieder, und bald sollten sic noch mit einem ge- fährlicheren Feinde zu thun haben. König Adolf, der sich in Deutschland ^ine Haus- macht gründen wollte, da er nur ein kleines Landgebiet be- saß, hatte mit den Hilfsgeldern, die er von England erhalten hatte, um Frankreich zu bekriegen, wie schon erwähnt, Alb recht dem Entarteten Thüringen und Meißen abgekauft und eilte, diese Lande in Besitz zu neh- men. Ec drang im September 1294 mit einem starken Heere in Thüringen ein, und viele deutsche Fürsten und Herren leisteten ihm bei diesem ungerechten Feldzuge Beistand. Mehrere thüringische Lehnsträger unterwar- fen sich freiwillig, andere wurden mit Gewalt bezwungen. Das königliche Heer wüthcte mit einer unbeschreiblichen Grausamkeit in Thüringen. Ueberall, wo es hinkam, raubte, plünderte, brannte und mordete es. Nachdem Adolf Thüringen und den größten Theil des Oster- tandes unterworfen hatte, zog er sich an den Rhein zurück, und nun eroberten Friedrich und Diezmann das Ver- lorne wieder. Aber schon im Sommer 1295 erschien Adolf aufs Neue, drang ins Osterland und belagerte darauf Freiberg. Die Stadt vcrtheidigte sich 16 Monate lang und fiel nur durch den Verrath eines Bürgersohns dem Feind in die Hände. Das Schloß wurde durch Hunger zur Ergebung gezwungen, und Adolf handelte so unedel und ließ gegen sein gegebenes Wort die tapfern Vertheidi- ger enthaupten. Die übrigen rettete der edle Friedrich dadurch, daß er ihr Leben durch Abtretung von Meißen und aller seiner noch übrigen Städte und Schlösser erkaufte. So war denn das Haus Wettin seinem völligen Un- tergang nahe. Markgraf Friedrich mußte in der Fremde umherirren, und hatte nicht wohin er sein Haupt legen konnte. Diez mann hielt sich zwar noch in der Lausitz, aber diese wurde auch schon von Böhmen angegriffen. Zum Glück für die bedrängten fürstlichen Brüder mußte König
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