1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Dreizehntes Capitel.
.Von Friedrich des Ernfthaften und seiner S öhne
Regierung bis zur Chemnitzer Theilung 1382.
Friedrich der Ernsthafte, der Sohn des vori-
gen, aus der zweiten Ehe, war der einzige Erbe der Wet-
tin i scheu Lander, und erst 14 Jahre alt, als sein Va-
ter starb. Seine Mutter und Graf Heinrich von Schwa rz-
burg führten die Vormundschaft über ihn. Er war mit
König Johanns von Böhmen Tochter, Jutta, verlobt,
er sandte die Braut aber zurück und verlobte sich mit des
deutschen Königs Ludwig von Baiern Tochter, Ma-
thilde. Deshalb gerieth er mit dem Könige von Böh-
men in Feindschaft, der ihm alle Lehne in der Lausitz
entzog, dagegen erhielt er die Städte Mühlhausen und
Nordhauscn statt der Mitgift von 10,000 Mark von
Baiern in Pfand. Im Jahre 1329 wurde er für voll-
jährig erklärt und vermählte sich. Mit seiner Mutter ge-
riet!) er wegen ihres Leibgedinges in große Streitigkeiten,
die durch Vermittelung des Kaisers 1332 beigelegt wurden.
Seinem Schwiegervater hing er mit großer Treue an, und
machte für denselben 1332 auch einen Feldzug gegen F ra nk-
reich. Darauf begann er 1342 einen Krieg mit dem Gra-
fen Hermann von Weimar und Orlamünda und
dem Grafen Günther von Schwarzburg, die sich übcr-
müthig gegen ihn betragen hatten. Der Landgraf verbün-
dete sich mit Erfurt, dock die verbündeten Grafen und
Herrn waren ihm an Streitkrast überlegen, sie verheerten
sein und der Erfurter Gebiet, der Landgraf dagegen zer-
störte seinen Feinden 14 Städte und Schlosser; der Kaiser
schlichtete endlich den Streit. Darauf kaufte der Landgraf
1344 die Grafschaft Orlamünde. Der Friede war von
keiner langen Dauer, die Grafen wollten sich vergrößern,
der Landgraf es nicht dulden, und so brach schon 1354
ein . neuer. Krieg aus, an welchem auch der Erzbischof von
Moin; auf Seiten der Grafen Theil nahm. Auch dieser
Krieg wurde durch Vermittelung, doch nicht ohne großen
Vortheil des Landgrafen, beendigt. Schon 1331 hatte der
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