1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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von den Vögten von Plauen die Städte Ziegenrück,
Triptis und Auma nebst vielen andern Gütern, die
ihm nur pfandweise überlassen sein sollten, doch da er der
Stärkere war, so setzte er seine Forderungen durch. Auch
die Niederlausitz brachte Friedrich, von Branden-
burg wieder an sich, doch mußte er sie Kaiser Karl Iv.
überlassen. Durch Kauf wurde Zörbig, Nebra, Tuch,
dann Dornburg, Windburg, Lob da bürg, Wach-
se nburg, Schwarzwald, Liebenstein und endlich die
Stadt Langenhausen 1369 erworben. Obgleich Fried-
rich der Strenge nicht gerade zanksüchtig war, so wurde
er doch in häufige Kriege verwickelt, von denen manche
auch wohl hätten vermieden werden können; doch in jenen
Zeiten war das Schwert sehr locker in der Scheide, und
Streitbarkeit galt für eine der vorzüglichsten Regentenkugen-
den. Alö Bundesgenosse von Hessen nahm Friedrich
1350 an der Fehde gegen den abgesetzten Erzbischof Hein-
rich von Mainz, und 1359 gegen den Abt Heinrich
von Fulda Theil. Nöthiger war der Krieg gegen Her-
zog Albrecht von Braunschweig Grubenhagen,
der in Thüringen wie ein gemeiner Wegelagerer plün-
derte und raubte. Er wurde 1365 und 1368 wiederholt
gezüchtigt und genöthigt Frieden zu halten. Auch gegen
den Herzog Otto den Q.uaden von Braunschweig
Göttingen, der die adelige Sternengesellschaft ge-
stiftet, um Hessen zu bekriegen, trat Landgraf Baltha-
sar, alö Verbündeter der Hessischen Landgrafen, auf,
mit denen die Wettiner zu gleicher Zeit 1373 eine Erb-
verbrüderung schlossen, so daß, bei dem Aussterben des
einen Fürstenhauses, dessen Lande an das überlebende fal-
len sollten. Gleich darauf entstand ein heftiger Krieg in
Thüringen wegen des Landgrafen Ludwig, der schon
Bischof von Halberstadt und Bamberg war, dem
aber Adolf von Nassau das Erzbisthum Mainz strei-
tig machte, und auf dessen Seite mehrere thüringische
und sächsische Grafen und Reichsstädte waren. Der
Kampf währte mehrere Jahre, bls Ludwig 1387 das
Erzbisthum Magdeburg erhielt. Außer diesen Kriegen
thar noch Balthasar 1367 einen Feldzug nach Frank-
reich, und Wilhelm im folgenden Jahre einen nach der
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