Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 85

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
85 ßen ein. Sie verheerten das Gebiet zwischen Pirna und Dippoldiswalda, zerstörten Alt-Dresden, verwüste- ten das Land längs der Elbe bis Meißen, verschütteten die Bergwerke zu Scharfenberg, verbrannten Strehla, Belgern und die Vorstadt von Torgau und setzten ihre Streifereien bis ins Magdeburgische fort. Von da wandten sie sich in die Kurmark und in die Lausitz, plünderten und verbrannten alle offenen Orte und kehrten dann, nachdem sie Görlitz und Budissin vergeblich be- lagert hatten, mit ihrem Raube nach Böhmen zurück. Ueberall wohin sie kamen, verübten sie die schrecklichsten Grausamkeiten und besonders marterten sie die Mönche und Nonnen auf die greuelvollste Weise. Im nächsten Jahre erneuerten sie ihren Raubzug mit einer Schaar von 70,ooo Mann, die in verschiedenen Haufen in Meißen eindrang und Kolditz, Mügeln, Döbeln, Dahlen, Osch atz verbrannten, dann ein sächsisches Heer bei Grimma aus dem Felde schlugen und darauf Alten bürg einnah- men, plünderten und zerstörten. Sodann verbrannten sie Schmöllen, Erimmitzschau, Werdau, Reichen- bach, Auerbach, Oelsnitz und Plauen, zogen nach Franken und Niederbaiern, und machten überall das Land durch Plünderung, Brand und Mord zur Wüste. Gegen 4oo Städte und Schlösser und an 1400 Dörfer sol- len auf diesem Zuge geplündert und größtentheils zerstört worden sein. Die Beute konnten sie kaum auf 3000 Wa- gen fortbringen. Die Meißnischen Lande hatten unter allen am mehrsten gelitten, weil die Hussiten für die Einfälle der Meißner in Böhmen Rache nehmen woll- ten. Diese grausamen Verheerungen, die seit den Raub- zügcn der Ungarn ihres Gleichen nicht gehabt, brachten doch endlich die deutschen Reichsfürsten zum Entschluß, gemeinsam gegen die Hussiten zu Felde zu ziehen. Ein deutsches Reichsheer von 80,000, nach Andern von 130,000 Mann, wovon die Hälfte Reiterei, mit 9000 Wagen, wurde gestellt, über welches der Kurfürst Friedrich von Brandenburg den Oberbefehl erhielt. Es befanden sich dabei die Kurfürsten von Köln und von Sachsen, Mark- graf Friedrich von Thüringen, die Herzoge Albrecht und Christoph von Baiern und viele andere Fürsten.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer