Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 87

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
87 Der Kurfürst schlug aber die Böhmen, so daß 2000 auf dem Platze blieben und 1500 nebst dem Feld Herrn gefan- gen wurden. Durch diesen Sieg ward die Makel früherer Niederlagen getilgt. Der letzte Zweig der t h ü r i n g i sch e n Linie, Friedrich der Friedfertige, starb am 4tenmai 1440 und seine Länder fielen an die meißnische Linie, die nunmehr alle Wettinischen Länder beisammen hatte. Auch nach dem Anfall dieser beträchtlichen Erbschaft währte die gemeinschaftliche Regierung der beiden Brüder fünf Jahre lang fort, dann beschlossen sie zu theilen. Diese Theilung, die am loten September 1445 zu Alten- burg erfolgte, gab gleich anfangs Veranlassung zu großen Streitigkeiten. Dem sächsischen Rechte zuwider theilte der jüngere Bruder und der Aelcere wählte. Wilhelm war noch sehr jung und von zanksüchtiger Gemüthsart, dabei übel berathen von Apel von Vitzthum, einem cigcnnüz- zigen und ehrgeizigen Manne, der von der Uneinigkeit der fürstlichen Brüder Nutzen zu ziehen hofite. Von diesem dazu angeregt forderte Wilhelm, daß auch das Herzogthum Sachsen mit zur Theilung kommen sollte, was doch nicht geschehen konnte, weil es gegen die goldene Bulle stritt. Die Theilung geschah also, daß Meißen dem einen, Thü- ringen mit den fränkischen Gebieten dem andern zufal- len, das Osterland aber zwischen beiden getheilt werden sollte. Die Bergwerke, die Münze und der Zehnte blieben Beiden gemeinschaftlich, so auch die Landesschulden, die noch an 300,000 Gülden betrugen, wovon jedoch der Besitzer von Meißen etwas mehr erhalten sollte als der von Thü- ringen. Friedrich wählte Meißen, aber weder er noch Wilhelm war mit seinem Antheil zufrieden, und es erhob sich zwischen Beiden ein weitschichriger Hader, den zu schlichten sich die Landstände erboten. Sie beriefen dazu noch den Erzbischof Friedrich von Magdeburg, den Kurfürsten Friedrich Ii. von Brandenburg und den Landgrafen Ludwig von Hessen, und durch deren Vermit- telung kam am Uten December 1445 der schiedsrichterliche Ausspruch, der Hallische Machtspruch, zu Stande, durch den einige nicht sehr bedeutende Abänderungen in der Theilung gemacht wurden, und dem sich beide Brüder unterwarfen. Nun hätten die beiden fürstlichen Brüder in Friede und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer