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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 116

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
116 er nur den wählen würde, der für das Wohl des Reiches am geeignetsten schiene, sich aber durch Geschenke seine Wahlfreiheit nicht beschränken lasten wolle. Da sich die Kurfürsten wegen der Wahl zwischen den Königen von Spanien und Frankreich nicht vereinigen konnten, so trugen sie einstimmig dem Kurfürsten Friedrich die Kai- serkrone an; doch der hochherzige Fürst wollte seines Lan- des Wohlfahrt nicht wegen der unfruchtbaren Ehre aufs Spiel setzen, deshalb gab er seine Stimme dem König Karl von Spanien und bewog auch die andern Fürsten dazu, diesen zu wählen; doch sorgte er dafür, daß Kaiser Karl eine Wahlkapitulation unterschreiben und an- nehmen mußte, damit des deutschen Reiches Freiheit nicht verletzt würde. Der Kaiser wollte aus Dankbarkeit nach der Wahl dem Kurfürsten ein Geschenk von 100,000 Dukaten machen, allein der nahm es nicht, und verbot auch seiner Dienerschaft, bei Strafe der Entlastung, Geschenke anzunehmen. Während Kaiser Karl zu Frankfurt gewählt wurde, wurde vom 27sten Juni 1519 ab beinahe vier Wochen lang in L e i p z i g zwischen vr. Luther und Vr. I 0 h an n Eck in Gegenwart des Herzogs Georgs von Sachsen ein Religionsgcspräch gehalten, in welchem vr. Eck ver- gebens den Or. Luther durch hinterlistig gestellte Fragen zu fangen und in den Verdacht eines Jrrlehrers zu bringen strebte. Da Eck seine Absicht nicht erreichte, so ging ec nach Rom und wirkte eine Bannbulle gegen Luther aus. Luther wurde dadurch bewogen seine ganze Kraft anzu- wenden, um das Papstthum zu bekämpfen; er schrieb und predigte nun auf das Eifrigste dagegen und verbrannte endlich am loten December 152o vor dem Thore der Stadt Wittenberg, in Gegenwart allerstudirenden, die päpst- liche Bulle und andere die Vorrechte, der Päpste behaup- tende, Schriften. Durch diese Handlung, die damals ein großes Aufsehen erregte, hatte sich Luther auf ewig von dem Papste abgesagt und den Kampf mit demselben auf Tod und Leben begonnen. Ehe <>ie Bulle bekannt gemacht wurde, hatte Luther auf die Vorstellung und Bitte des päpstlichen Kammerherrn von Miltitz, einem gebornen Sachsen, sich geneigt finden lasten, zu schweigen, wenn
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