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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 126

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
126 Herr, menschlich, heiter, froh, ein großer Kinderfreund, ec ließ viele Schlösser und Kirchen bauen, damit die armen Leute ihr Brot verdienen möchten. Den Wissenschaften war er mit großer Liebe zugethan, doch blieb sein Wissen nicht todt, sondern ging ins Leben über. Johann der Beständige, der schon mit seinem Bru- der die ernestinischen Lande gemeinschaftlich regiert hatte, folgte ihm nun als alleiniger Landesherr. Er besaß nicht die hohen Eigenschaften seines Bruders, doch allerdings auch einen ehrenwerthen Charakter, und fehlte es ihm auch an der großen Vorsichtigkeit und dem Scharfblick seines Bru- ders, so besaß er dagegen eine größere Entschlossenheit, die nunmehr, nachdem die Reformation einmal Wurzel gefaßt und Ausbreitung gefunden hatte, zu ihrem weiteren Gedei- hen gerade nöthig wurde. Kurfürst Friedrich hatte den Krieg vermieden, wo er nur gekonnt, und wahrend seiner 40jahrigen Negierung den Frieden immerwährend erhalten. Johann hatte sich dagegen schon in seiner Jugend in den Feldzügen gegen die Venediger und Ungarn versucht, daher scheute er auch den Krieg nicht; auch mußte er ja seine Atteinregierung mit einem Kriege beginnen, denn seine erste Handlung war die Beendigung des Bauernkriegs. Er strafte die Schuldigen streng, doch menschlich, als er in Zwickau Gericht über sie hielt, während Herzog Georg in Annaberg mit schonungsloser Härte regierte. Kurfürst Johann erkärte sich gleich nach dem Antritt seiner Negierung nebst seinem Sohne, J ohann Friedrich, öffentlich für die Reformation. Kurz zuvor war auch Land- graf Philipp von Hessen zur neuen Lehre übergctreten, und gleichzeitig führten auch Alb recht von Branden- burg in Preußen, dann die Markgrafen Georg und Casimir von Brandenburg, die Städte Nürnberg, Straßburg, Frankfurt, Nordhausen, Magde- burg, Braunschweig, Bremen, die Herzoge von Mecklenburg und Pommern und mehrere Städte in der Lausitz die Reformation bei sich ein. In Sachsen selbst schien ein Stillstand eingctreten zu seyn, woran wohl die Unruhen der Wiedertäufer, dann andere theologische Zänkereien und endlich die Sorglosigkeit wegen Erhaltung des Kirchenguts und der daraus entstandene Mangel an
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