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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 129

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
129 brachten, verhaften. Da nunmehr ein Angriff der Katho- liken zu befürchten war, so wurde auf einer Versammlung zu Nodach 1529 ein allgemeines Bündniß der protestan- tischen Neichsstände vorgeschlagen, allein Luther verhin- derte den Abschluß des Bündnisses, da er seine Lehre nicht durch Waffengewalt verthcidigt wissen wollte. Nachtheiliger aber wurde eine Spaltung zwischen den Anhängern Lu- thers und denen, die sich zu Zwinglis Lehre bekannten und wegen einer Abweichung in der Lehre vom Abendmahl, die Sakramentirer genannt wurden. Obgleich der Streit nur über eine Worterklärung entstand, so blieben sie doch getrennt und feindselig einander gegenüber. Auch ein Neligionsgespräch zwischen Luther und Zwingli in Mar- b u rg im Oktober 1529 brachte keine Vereinigung zu Stande. Diese Spaltung schwächte die Protestanten und hat in Sach- sen selbst später große Unruhen zur Folge gehabt. Der Kurfürst ließ sich allerdings mehr als es gut war von seinen Geistlichen lenken, diese stimmten ihn stets zur Behutsam- keit und verhinderten jede rasche und kräftige Maßregel, die gerade damals nöthig gewesen wäre. Mehrere Zusam- menkünfte, die in Schwabach, Schmalkalden und Nürnberg gehalten wurden, blieben deshalb ohne alle Wirkung. Doch muthlos waren die Protestanten deshalb nicht geworden, das zeigten sie und besonders der Kurfürst Johann auf dem Reichstage zu Nürnberg 1530. Be- herzt trat er dem Kaiser, der ihm wegen der neuen Lehre Vorwürfe machte, entgegen, standhaft verweigerten es alle Protestanten, an der Frohnleichnamsprozession Theil zu nehmen, und darauf übergaben sie am 25sten Juni in offener Neichsversammlung ein, von Melanchton abge- faßtes, Glaubensbekenntniß, die berühmte Augsburger Confession. Durch diesen Schritt machten sie alle Lügen und Verläumdungen zu Schanden, die über ihren Glauben verbreitet worden waren und erwarben der guten Sache viele Anhänger. Dennoch ließ der Kaiser einen Neichstagsabschied bekannt machen, durch welchen er den Protestanten bis zum I5ten April des nächsten Jahres Bedenkzeit gab, sich mit der katholischen Kirche wieder zu vereinigen. Bis dahin sollten sie alle Neuerungen unterlassen, keine Schriften in Glaubenssachen verbreiten, die vertriebenen Klostergeistlichen 9
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