1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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sorge während seiner ganzen Negierung war die Beschir-
mung und Beförderung der Kirchenverbesserung. Gegen
die auswärtigen Widersacher hatte er sie mit Muth und
Beharrlichkeit vertheidigt, in seinen Landen bat er Alles,
was in seinen Kräften stand, gethan, um die verbesserte
Kirche in Aufnahme zu bringen. Er ließ die Schulen in
einen besseren Stand setzen, den Lehrern und-Predigern eine
ausreichende Besoldung zustießen und strebte darnach, alle
Forderungen zu erfüllen, die von Luther und Melanch-
ton und andern großen Kirchenlehrern zum Wohl und Ge-
deihen der Kirche an ihn gemacht wurden. Auch im Ue-
brigen ließ er sich die Wohlfahrt des Landes angelegen
sein, sorgte für die Verbesserung der Rechtspflege, errichtete
zu Wittenberg ein Hofgericht für die Kurlande, hielt
auch strenge Polizei, und ließ das Münzwescn in Ordnung
bringen. Mit seinem Vetter, dem Herzoge Georg, hatte er
mancherlei Irrungen wegen gemeinsamer Lehne, der Münze,
Bergwerke, Straßen und Geleite, die 1531 durch einen
Vergleich zu Grimma, der Grimmaische Machtspruch
genannt, durch welchen auch Schneeberg ganz an den
Kurfürsten kam, geschlichtet wurden.
Fünfundzwanzigstes Capitel.
Die Begebenheiten in Kursachsen während der
Negierung des Kurfürsten Johann Friedrich
des Großmüthigen.
Gleich seinem Vater und Oheim war auch Johann
Friedrich ein eifriger Beschützer und Pfleger der Refor-
mation, für deren Erhaltung er selbst seine und seines Hau-
ses Wohlfahrt opferte. Zwar mangelte ihm die Wcisheir
und der kühne Muth, um sich unter so gefährlichen Um-
ständen, die zu seiner Zeit eintraten, als der Vorkämpfer
für die gereinigte Lehre behaupten zu können, und durch
manche Mißgriffe brachte er seine Glaubenspartei in eine
höchst bedenkliche Lage; doch mangelte ihm der gute Wille
nicht, und durch seine unerschütterliche Anhänglichkeit an die
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