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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 139

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
139 so schnell und vollständig gelungen scyn, wenn Johann Friedrich nicht noch einen Hauptfehler begangen bàtte, wodurch alle Kräfte des Bundes gelähmt und die Bun- desgliedcr einzeln dem Kaiser in die Hände geliefert wurden. Das geschah auf folgende Weise. Der Herzog Moritz von Sachsen, der stets wider- willig gegen seinen Vetter, den Kurfürsten, gesinnt war, hatte, ungeachtet er sich zur lutherischen Lehre bekannte, am I9tcn Juni' 1546 ein geheimes Bündnifi mit dem Kaiser gegen den schmalkaldischen Bund geschlossen, da er die Versicherung erhalten, daß von dem Kriege des Kaisers den Lutherischen kein Nacktheit erwachsen solle. Warum er solches gethan, das hat die Folge gezeigt. Der Kur- fürst der sich solches von seinem Vetter nicht versehen, hatte ihm selbst die Bewachung seiner Lande übertragen, als er gegen den Kaiser zog, und Moritz sie auch nicht zurück- gewiesen. Als nun der Kaiser den Kurfürsten Johann Friedrich mit der Acht belegte, da trug er dem Herzog Moritz auf, die Acht zu vollziehen und die kurfürstlichen Lande zu erobern. Der that das zum Schrecken und Kum- mer aller Evangelischen, sandte zu Ende des Oktobers dem Kurfürsten einen Absagebrief und fiel ihm ins Land. Noch vor Ende des Jahres hatte er, bis auf Ei se nach, Gotha, und Wittenberg, das ganze Kursachsen erobert und bei letzterer Stadt ließ er die Umgegend auf das Schreck- lichste verheeren. Der römische König Ferdinand war schon früher ins Vogtland eingerückt, und damit wollte Moritz sich entschuldigen, daß er feines Vetters Land eingenommen, weil es, hätte er es nicht besetzt, in fremde Hände gekommen ftyn würde; doch hielt der "Grund wohl nicht Stich, denn Ferdinand, der selbst mit den wider- setzlichen böhmischen Ständen zu streiten hatte, wäre nimmer ohne Gutheißen des Herzogs Moritz in Kursach- sen eingefallen. Auch was sonst noch zur Rechtfertigung dieses Fürsten gesagt worden ist, nimmt den Vorwurf nicht von ihm, daß er seines Vetters Vertrauen gemißbraucht hat, um davon Nutzen zu ziehen/ Was er aber nicht er- wartet hatte geschah nun, der Kurfürst ließ sich von seinen Bundesgenossen nicht länger bei ihrem Heere zurückhalten, als er die Besetzung seiner Lande vernahm, sondern brach i
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