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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 143

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
I 143 zwar, doch nicht durch Laster und Böswilligkeit, sondern durch menschliche Schwäche und Irrthümer seinen glänzen- den Standpunkt als vornehmster Ncichsfürst und als Haupt der protestantischen Glaubenspartei. Nur eine zu weit ge- triebene Beharrlichkeit, ein zu großes Vertrauen auf die Rechtlichkeit Anderer brachte ihn und sein Haus in ein so großes Unglück und seine Glaubensgenossen in die allergröß- ten Drangsale und Gefahren. Doch kann er dafür dem Tadel nicht entgehen, so verdient dagegen sein Glaubcns- muth, seine Standhaftigkeit, Geduld und Gottergebenheit im Unglück die größte Bewunderung. Hatte er, als er noch im Besitz der Macht und Größe war, menschlich schwach gefehlt, so hat er dagegen als ein Glaubensheld geduldet und gelitten. Bei der'(Kapitulation von Witten- berg sollte er auch die Beschlüsse des tridentin er Eon- ciliums anerkennen, allein er wollte lieber sein Leben verlieren, als seinem Glauben das Geringste vergeben. Er mußte dem Kaiser als Gefangener folgen und war nicht dazu zu bewegen, das Interim anzuerkenncn, obgleich der Kaiser ihn mit roher Härte behandelte und ihm sogar seine Erbauungsbücher wegnehmen ließ. Er hatte Gelegenheit, aus seiner Haft zu entstehen, und benutzte sie nicht, weil er dem wortbrüchigen Kaiser Wort halten wollte. Ohne Groll und Haß sah er selbst mit an, wie Herzog Moritz mit der ihm entrissenen Kurwürde belehnt wurde und als ihm später, als er bereits seiner Haft entlassen war, Markgraf Alb recht von Brandenburg seinen Beistand anbot, seinem Nachfolger Moritz die Kurlande wieder zu entrei- ßen, da wieß er großmüthig dieses Anerbieten zurück, weil er einmal, wenn auch gezwungen, in die Abtretung der Kurwürde gewilligt hatte.
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