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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 200

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
200 in einen Krieg mit Frankreich verwickelt gewesen und hätte er sogleich das Herzogthum Lauenburg mit hin- reichender Mannschaft besetzen lassen, so würde Niemand es ihm entrissen haben. Was er hatte thun sollen, that der Herzog Wilhelm von B r a u n s ch w e i g - Celle und blieb auch im Besitz. Der Kurfürst fußte auf seine gerechte Sache und überließ Oe streich die Entscheidung des Streits. Doch Kaiser Leopold übereilte sich nicht, und die Sache blieb unausgemacht, bis 1697 Friedrich August seine Ansprüche auf Lauen bürg sich für Geld abkaufen ließ. Johann Georg Iil. war schon von dem zweiten Feld» zuge vom Rhein krank zurückgekehrt, dennoch ließ er sich, wie sehr die Aerzte auch dagegen waren, nicht abhalten, ei- nen dritten zu thun, da er dem Kaiser zugesagt, und abermals 12,000 Mann zu stellen. Dieses schwere Opfer war ganz vergebens gebracht, denn wegen Uneinigkeit, vielleicht auch Verrätherei der Unterfeldherrn wurde nichts ausgerichtet, da- gegen wüthete eine Seuche in dem deutschen Heere, die Lausende in's Grab stürzte. Auch der Kurfürst wurde da- von ergriffen und starb in Tübingen am 12. September 1691. Da er während seiner kurzen Negierung oft aus Reisen abwesend und stets in Kriege verwickelt gewesen war, so konnte er wenig für sein Land thun. Seine Ver- ordnungen betrafen meistens nur den Hofstaat, das Kriegs- wesen, welches unter ihm eine beträchtliche Erweiterung erhielt, und Verbote gegen die Religionsübungen der Re- formirten und Katholiken. Auch wurde während seiner Regierung das Stempelpapier eingeführt und der Grund zum adeligen Kadetten - Korps und zum Kriegsrathscollegium gelegt! Johann Georg Iv., der älteste Sohn und Nach- folger des Vorigen, besaß ausgezeichnete^ Fähigkeiten und eine große Gewandheit in Negierungsgeschäften, wovon der Kurstaat während seiner kurzen Negierung dennoch keinen Wortheil hatte. Gleich seinem Vater lieble auch er den Krieg, und verwendete große Summen auf Vermehrung des Heeres und Stiftung neuer Garden. Mit Kur bran- den bürg schloß er 1692 ein Bündniß zur Aufrechthalrung der Neutralität und stiftete zum Andenken daran den Orden der guten Freundschaft, Er zog nun den größten
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