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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 202

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
202 übernahm, und dasselbe mit 8000 Mann eigener Krieger verstärkte. Dieser Feldzug kostete dem armen Sachsen wieder unermeßliche Summen und brachte doch weder irgend einen Vortheil, noch Ehre, denn der Kurfürst verlor, wie- wohl ohne seine Schuld, am 27. August die blutige Schlacht bei Olasch und legte darauf den Heeresbefehl nieder. Lausende seiner Landeskinder und der saure Schweis des armen Landmanns waren abermals für eine fremde Sache geopfert. Dadurch hatte aber Friedrich August die Hoffnung auf die Erwerbung einer Königskrone gewonnen, die, als er sie endlich um einen nur zu theueren Preis er- kauft hatte, weder Glück noch Größe gewährte, doch dem Lande schwere, blutig sauere Opfer kostete. Während der Kurfürst in Ungarn focht, war am 17. Juni 1696 durch den Tod des berühmten Johann So- bieski der polnische Königsthron erledigt worden und dem Hause Oeftreich war alles daran gelegen, es zu be- wirken, daß nur ein ihm befreundeter Fürst die Krone Po- lens erhielt. Dazu paßte Niemand besser, als Kurfürst Friedrich August, mit dem wahrscheinlich längst der Plan dazu in Wien verabredet, und die Zustimmung be- freundeter Mächte, als Rußland, England und Bran- denburg gewonnen war. Der Wunsch, eine Königskrone auf sein Haupt zu setzen, war bei dem jungen thatkräftigen Fürsten sehr natürlich , da er auf seinen Reisen mit vielen gekrönten Häuptern Freundschaft gestiftet hatte, von allen schon seiner persönlichen Eigenschaften wegen als ihres Gleichen aufgenommen war. Auch war ja schon^ sein Bru- der von seinem Großvater, dem Könige von Dänemark, für einen Nachfolaer von Norwegen und Dänemark für den Fall des Aussterbens der königlichen Familie erklärt worden. Er bewarb sich also ernstlich um die polnische Krone und sandte seinen Oberst von Flemming nach Warschau, um die Polen für seine Wahl zu stimmen. Daselbst hatte König Ludwig Xiv. von Frankreich durch große Versprechungen eine Partei für den Prinzen von Conti geworben, Flemming aber überbot die fran- zösischen Versprechungen, und was mehr wirkjam war, leistete sogleich baare Zahlung. Noch war ein Umstand ein großes Hinderniß der Wahl, denn kein protestantischer Fürst
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