1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
221
sich Sachsen an Preußen an, allein Brühl hatte sich
durch seine schwankende hinterlistige Politik in solche Verle-
genheiten verwickelt, daß er, um sich selbst zu retten, es
heimlich mit Oe streich hielt, während doch Kursachsen
Preußens Bundesgenosse war. Das sächsische Heer
erhielt daher geheimen Befehl, das preußische nichts zu un-
terstützen, es nahm also weder Theil an den glänzenden
Siegen der Preußen, noch erhielt Sachsen in dem
Frieden zu Wien am 23. Juli 1742 irgend einen Vor-
theil, und der kostspielige Feldzug war vergebens gethan.
Nach diesem Frieden schloß Kursachsen am 20.
December 1743 und 13. Mai 1744 zwei Verträge mit
O estreich, wodurch beide Staaten ihre Länder einander
gewährleisteten. Der Vortheil dieser Verträge war gan^
allein auf Oestreich's Seite, und Sachsen wurde dabei
abermals auf eine recht unverantwortliche Art in einen
Krieg verwickelt, doch Graf Brühl erhielt dafür von
England Geldgeschenke, von Oestreich Güter in Böh-
men. Als nun Friedrich Ii. im Herbst 1744 den zwei-
ten schlesischen Krieg begann und am 16. September
Prag eroberte, da vereinigten sich 22,000 Sachsen unter
des Herzogs Johann Adolf von Weißenfels Befehl
mit dem östreichischen Heere unter dem Herzog Karl
von Lothringen. Darauf schloß König Friedrich am
8. Januar 1745 mit Oestreich, England und den
Niederlanden einen Bund und verpflichtete sich, gegen
150,000 Pfund Sterling Hilfsgelder jährlich 30,000 Mann
zum Schutz des Königreichs Böhmen zu stellen. Einen
zweiten geheimen Vertrag schloß er aber mit Oestreich
am 18. Mai 1745 zu Leipzig, wodurch festgesetzt ward,
daß beide Mächte nicht eher die Waffen niederlegen wollten,
bis dem Könige von Preußen Schlesien und Glaz
entrissen, und er in engere Grenzen eingeschlossen worden
wäre. Sachsen sollte das Herzogthum Magdeburg
nebst Halberstadt und dem Saalkreise, und jenach-
dem der Krieg glücklich ausfallen würde, auch das Fürsten-
thum Krossen nebst dem züllichauer Kreise, de^
Sch wiebusser Kreis in Schlesien und den kottbnfser
Kreis in der Niederlausitz erhalten. Abermals oranacn
nun 24,000 Mann Sachsen in Böhmey und Nieder-