1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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müthige und damals reiche berliner Kaufmann God-
zowski in's Mittel, bandelte bei seinem eigenen Landes,
Herrn die Lieferungen auf 8 Tonnen Goldes herab, für de-
ren Zahlung er sich selbst verbürgte, und auf seine Fürbit-
ten nahmen auch die Mißhandlungen ein Ende. Leipzigs
Handel litt außerdem noch durch die schlechten Münzen, die
der preußische Jude Ephraim als Münzpachter aus-
prägen ließ, großen Schaden.
Im folgenden 176lsten Jahre verminderten sich Sach-
sens Kriegsdrangsale einigermaßen, da der Hauptkrieg sich
nach S chlesien und in die Marken zog. Die Reichs-
truppen, jetzt unter Serbilloni, wurden von Seid-
litz bis nach Franken zurückgedrängt, und Prinz Hein,
rich behauptete Sachsen, bis im Anfang des November
Daun wieder einrückte um an der Mulde und Zscho»
pau im Erzgebirge seine Winterquartiere zu machen.
Die sächsischen Truppen hatten sich im Anfang dieses
Jahres in Verbindung mit dem Reichs Heere einer Ver-
einigung der hannoverschen und preußischen Trup-
pen widersetzen wollen, wurden aber am 15. Februar 1761
bei Langensalza mit einem Verlust von 5,ooo Mann
geschlagen. Darauf standen die Sachsen bei dem fran-
zösischen Heere und eroberten auf kurze Zeit Wolfen-
büttel. Bei der Berennung von Braunschweig er-
litten sie aber große Verluste. Im Jahr 1762 vergrößer-
ten sich die Friedenshoffnungen, doch wollte jede Partei vor-
her noä) Schlachten gewinnen. In Sachsen befehligte
Serbelloni die Oestreicher; er hatte eine durch Kunst
verstärkte Stellung, die sich von Dippoldiswalde bei
Dresden über Freiberg und Wald heim ausdehnte
und völlig unangreifbar schien, allein Prinz Heinrich
drängte nach einigen siegreichen Gefechten die Oestreicher
über die Weißeritz und trennte sie von dem Reichs-
heere, und darauf erfocht er am 29. Oktober bei Frei-
berg einen glänzenden Sieg über Haddik, woraufer sich
des ganzen Erzgebirges wieder bemächtigte. Darauf
schloß Friedrich im November 1762 für die Wintermo,
nare einen Waffenstillstand für Sachsen und Schlesien.
Oestreicher und Preußen hielten in Sachsen ihre
Winterquartiere.
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