1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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derung des sächsischen Heeres, die Überlassung des Kö-
nig ft eins auf zwei Jahre, und nun trat Sachsen
in Verbindung mit Preußen mit den Waffen auf.
Während König Friedrich von Schlesien aus in
Böhmen eindrang, "ließ der Kurfürst 22,000 Mann zu
dem Heere stoßen, welches Prinz Heinrich durch Sach-
sen nach Böhmen führte. Eine im Erzgebirge zurück-
gelassene Abtheilung von Sachsen und Preußen sollte
die feindlichen Einfälle abwehren. Trotz dem brächen im
September 1778 zwei östreichische Regimenter durch,
brandschatzten eine Menge Städte und führten, wenn die
geforderten großen Summen nicht gleich bezahlt wurden,
angesehene Einwohner als Geißeln mit sich fort und sandten
sie bis nach Ofen in Ungarn. Diesen Brandschatzungen
wurde zwar spater vorgebeugt, doch hatten diese Gegenden
durch Einquartirungen viel gelitten. Am 13. Mai 1779
wurde dieser kurze Krieg durch den Frieden zu Teschen
geendigt. Kursachsen erhielt für die baiersche Allo-
dialerbschaft 6 Millionen Gulden, auch die Lehnsrechte über
die schön burgischen drei Receßherrschaften, Glaucha,
Waldenburg und Lichten stein. Friedrich Au-
gust gab von der erstrittenen Erbschaft jedem seiner Ge-
schwister 50,000 Gülden, das Uebrige wies er der Haupt-
kasse des Landes zu und es wurden davon die Millio-
nen Thlr. Schulden an Hannover abgezahlt und die
dafür verpfändeten Aemter und Einkünfte wieder gelöst.
Das gute Verhältniß mit Preußen erleichterte auch
die Auseinandersetzung wegen der Grafschaft Mansfeld,
deren letzter Besitzer 1780 gestorben war. Kursachsen hatte
diese Grafschaft lange der Schulden wegen sequestrirt, an
Preußen siel ein Theil davon für Magdeburg, und
da die Schulden von beiden Theilen übernommen werden
mußten, war die Auseinandersetzung sehr verwickelt. Eine
andere Erwerbung war das Amt Walternienburg mit
12,000 Thlr. jährlichen Einkünften. f Auf Verwendung
Rußlands wurde es jedoch an die Fürsten von Anhalt
gegen eine jährliche Abgabe von 4,000 Thlr. überlassen.
Kaiser Joseph wollte, was er nicht mit den Waffen
in der Hand hatte erkämpfen können, durch friedliche Unter-
handlungen erhalten. Er trug dem Kurfürsten Karl