1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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war. An dem nämlichen Tage erfolgte ein blutiger Kampf
bei Dresden, der aber nicht so günstig für die Verbün-
deten aussiel. Fürst Schwarzenberg war mit 150,ooo
Mann herangerückt, um Dresden zu nehmen, was ihm
nicht mißglückt wäre, wenn eine beispiellose schlechte Witter,
ung, das verspätete Eintreffen einiger Heerestheile, ein man-
gelhafter Angriffsplan und vieles Andere sich nicht vereinigt
hatte, um die Eroberung zu erschweren. Die Franzosen,
die wohl einsahen, wie viel von dem Besitze dieser Stadt
abhing, kämpften, von einigen sächsischen Regimentern
unterstützt, mit einer Ausdauer ohne Gleichen, vertrieben den
Feind aus den schon besetzten Vorstädten und behaupteten
die Stadt. Diesmal zum Glück für Sachsen; denn hatte
Schwarzenberg Dresden erobert, würde Napoleon
alles aufgeboten haben, um die Stadl zurückzunehmen, und
sie wäre bei diesem Kampfe auf Tod und Leben unfehlbar
zu einem Schutthaufen verwandelt worden. Schwarzen-
berg zog sich nach Böhmen zurück. Er hatte 10,000
an Todten und 15,000 an Gefangenen verloren; aber auch
die Franzosen zahlten 10,000 Todte und Verwundete.
Die Behauptung von Dresden war der letzte Sieg,
den die Franzosen auf deutschem Boden erfochten; von
nun aber folgte eine ihrer Niederlagen der andern, und er-
rangen sie ja hier und da im Einzelgefecht noch einen Vor-
theil, so war er der Rede nicht werth und besserte ihre rath-
lose Lage nicht. Vandamme wollte bei Kulm in Böh-
men Vordringen, er verlor 10,000 Mann nebst 70 Kano-
nen und wurde gefangen. Ney erlitt am 17. September
bei Dennewitz eine völlige Niederlage, bei welcher die
Sachsen 1,100 Todte und Verwundete und 2,000 Ge-
fangene verloren. Napoleons Versuche in Böhmen
einzudringen, scheiterten am 17. und 18.. September, da-
gegen war Blücher bis zum 10. September bis Herr-
enhut und von da aus nach der Elbe zur Vereinigung
mit dem Nordheere vorgedrungen, welches bei Roßlau und
Aken über die Elbe ging. Vom 25. bis 27. September
wurde Wittenberg von den Preußen mit congrevi-
schen Raketen beschossen und am 3. October erzwang
Bork bei Wartenburg den Uebergang über die Elbe.
Im Rücken der Franzosen hatten die Verbündeten schon
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