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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 291

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
291 1817 einen schmerzlichen Verlust erlitt, genoß manche be- trächtliche Unterstützungen. Ueberhaupt herrschte in der Wissenschaft eine große Regsamkeit; zahlreiche Gelehrtenge- sellschaften bildeten sich, und Sachsen strebte durch die Bedeutsamkeit in der gelehrten Welt das zu ersetzen, was es in politischer Hinsicht verloren hatte. Auch die Künste erfreuten sich einer zunehmenden Blüthe, und was die bildenden und zeichnenden Künste und die Musik betraf, so ging darin Dresden allen deutschen Hauptstädten voran, die dafür aufgewandten beträchtlichen Summen trugen reichliche Zinsen, und Sachsen darf ohne Anmaßung behaupten, was Kunst und Wissenschaft betrifft, keinem andern deutschen Volke nachzustehen. Das Fortschreiten zum Bessern wurde durch den groß- ßen Mißwachs und die allgemeine Theuerung in den Jah- ren 1816 und 1817 auf eine höchst schmerzliche Weise un, terbrochen. In dem Erzgebirge und Voigtlande kam es wirklich zu Hungersnoth und das Elend wurde über alle Beschreibung groß. Dabei zeigte sich aber der Wohlthätig- keitssinn der Sachsen durch Hilfvereine, Arbeits- und Backanstalten im schönsten Lichte und Friedrich August ließ es an Geschenken und Vorschüssen nicht fehlen. Auch vom Auslande sandten Sachsen ihren Nothleidenden Lands- leuten ansehnliche Beiträge zur Unterstützung. Dagegen er- lebte Friedrich August 2 Jubiläen, das seines Regier- ungsantritts und das feiner Vermählung. Nur das erste dieser Feste, am 15. September 1818, wurde auf den fol- genden Sonntag, den 20. verlegt und vom ganzen Lande kirchlich begangen. Die Stände baten den König um Er- laubnis ein Denkmal seiner Regierung errichten zu dürfen, doch bescheiden verweigerte er es, da solche Denkmäler den Lebenden nicht gebühren und er das schönste Denkmal in der Zufriedenheit seiner Unterthanen finde. Die regelmäßige Lebensweise des Königs erhielt ihm seine Gesundheit und seine Geisteskräfte bis in sein höchstes Alter. Nach einer kurzen Krankheit wurde er am 5. Mai 1827 seinem Lande entrissen. Eine ungeheuchelte Trauer verbreitete sich durch das ganze Land, denn Friedrich August, einer der gerechtesten und mildesten Fürsten, einer der frömmsten und edelsten Menschen seiner Zeit, wurde all- 19*
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