1834 -
Dresden [u.a.]
: Arnoldi
- Autor: Philippi, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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gaben. Schon am 18. erfolgte die Antwort des Prinzre-
genten auf die Dresdner Eingaben, die zur Gewährung
der meisten dieser Bitten Hoffnung machte. Doch blieb
es nicht bei Versprechungen, es wurde Hand an's -Werk
gelegt, um eine neue Ordnung der Dinge herbeizuführen.
Es wurde an den Grundzügen einer neuen Dtadteordnung
gearbeitet, der Stadtralh zu Dresden gab sein Privilegi-
um, keine Rechnung über das Gemeindevermögen abzule-
gen, auf, dasselbe that der Leipziger Stadtrath, dann
wurde, um neue Unruhen zu verhüten, eine allgemeine
Communalgarde durch das ganze Königreich gebildet,
an deren Spitze der Prinz Johann, der zweite Neffe
des Königs trat. In der Hauptstadt erfolgten gleichwohl
noch mehrere Unruhen und Aufläufe, von Uebelwollenden
angeregt, und von dem müßiggehenden Pöbel unterstützt.
Als Schonung und Nachsicht den Trotz der Verblendeten
nur noch vermehrten, mußte mit Ernst eingeschritten wer-
den, und die Aufwiegler entgingen der verdienten Strafe
nicht. Das ganze Land legte seinen Unwillen über diese
Vorfälle durch zahlreiche Adressen an den Tag und die
Anhänglichkeit der Sachsen an ihr Königshaus bekundete
sich auf das Unzweideutigste.
Fünfundvierzigstes Capitel.
Die neue Verfassung. Schluß.
Um die so sehnlichen als gerechten Wünsche ihrer treuen
Sachsen zu erfüllen und ihr feierlich gegebenes Wort zu
lösen, beriefen der König und der Prinz Mitregent die
Landstände zusammen, um gemeinsam mit ihnen dem Lande
eine zeitgemäße Verfassung zu geben. Es war ein schwe-
res, mühevolles Werk, welches übernommen wurde, und
eine unübersehbare Reihe von Hindernissen stellte sich der
Ausführung desselben entgegen. Eine große Meinungsver-
schiedenheit offenbarte sich bei den Ständen. Mehrere
hielten noch fest bei dem Alten und wollten nichts Wesent-