Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 19

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
3. Die ersten 15 Jahre des deutschen Bundes. 19 Bonn, Fries in Jena. Oken sollte seine Zeitschrift „Isis" unterdrücken, wollte aber nicht und wanderte mit ihr nach der Schweiz aus. Görres war schon 1817 dem Fürsten Hardenberg mit einer Adresse der Stadt Coblenz, worin die Einführung der versprochenen preußischen Ver- fassung gefordert wurde, beschwerlich gefallen und hatte im Sommer von 1819 eine flammende Flugschrift: „Deutschland und die Revolu- tion" herausgegeben, worin er die deutschen Machthaber warnte, nicht so zu verfahren, daß am Ende die wirkliche Revolution hereinbräche. Diese Prophetenstimme, deren Worte erst dreißig Jahre später in Erfüllung gingen, wurde eben, weil die Gefahr noch nicht nahe war, verlacht. Gentz soll damals gesagt haben: „Uns hält's aus", und Metternich: „^pres nous Io déluge.“ Dem gegen ihn erlassenen Verhaftbefehle aber kam Görres zuvor, indem er nach Straßburg, später nach der Schweiz flüchtete. Roch mehrere jüngere Männer, Ludwig Follen, Rédacteur einer elberfelder Zeitung, damals berühmt als Dichter kühner Freiheitslieder, und viele Studenten wurden ver- haftet oder flohen nach der Schweiz oder Amerika. Der Fürst von Metternich hielt die in Karlsbad gefaßten Beschlüsse noch nicht für hinreichend zur Erreichung seiner Absichten, und lud seine College» zu einer Fortsetzung der Berathungen für den Spätherbst nach Wien ein. Am 25. Nov. 1819 ward ein Minister-Congreß in Wien eröffnet. Das Bestreben des österreichischen Staatskanzlers war besonders darauf gerichtet, aus den süddeutschen Verfassungen alles zu entfernen, was seiner Meinung nach an eine wirkliche Volksvertretung erinnerte und dem Begriffe von Landständen zu widersprechen schien. Es wurde von ihm hervorgehoben, daß, da der deutsche Bund, mit Ausnahme der vier freien Städte, aus monar- chischen Staaten bestehe, die allgemeine volle Regierungsgewalt in der Person des Souverains vereinigt sein müsse, und derselbe nur bei Ausübung bestimmter einzelner Rechte an die Mitwirkung der Stände gebunden sein könne. Auch wären die Verpflichtungen gegen den Bund, mit oder ohne Zustimmung der Kammern und Stände, unter allen Umständen zu erfüllen. Es wurde in diesem Sinne eine Reihe von Bestimmungen entworfen, deren Gesammtheit unter dem Namen der Wiener Schlußacte bekannt ist, und am 16. Mai 1820 von den Bevollmächtigten der einzelnen Staaten unterzeichnet. Am 8. Juni desselben Jahres ward die Wiener Schlußacte von der Bundesversammlung bestätigt, für ein Grundgesetz des deutschen Bundes erklärt, und ihr gleiche Kraft mit der Bundesacte beigelegt. b. Das Verfassungswesen in Deutschland. Während die kleine, aber begeisterte Partei der Patrioten, die von dem großen Siege der deutschen Nation auch einen dauernden Gewinn für dieselbe gehofft hatte, zum Schweigen gebracht, und zugleich die Erwartung, Preußen werde sich eine Verfassung geben 2*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer