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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 319

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
31. Der Antagonismus der russischen und englischen Politik in Asien. 319 Flucht; am 7. August hielt Schudschah seinen feierlichen Einzug in die Hauptstadt. b. Rußland gegen Khiwa; Englands Triumph. Durch die Nachricht über diese glänzenden Erfolge der englischen Waffen wurde die russische Politik in Petersburg in hohem Grade beunruhigt. Ihre bisherige Absicht, über Persien und Afghanistan der britischen Macht in Ostindien beizukommen, mußte sie als völlig gescheitert betrachten, und sie entschloß sich nunmehr, den anderen Weg zu betreten, der sich ihrer Wahl von vornherein dargeboten, den Weg der Eroberung Turkestans. Gelang diese, so war der Er- oberung Afghanistans ein Gegengewicht gegeben, und all den Gren- zen beider Länder standen russische und englische Waffen einander gegenüber. Ein Grund des Angriffes war bald gesunden. Die feindseligen Khane von Khiwa hatten Karavanen und Reisende ohne Unterschied geplündert und auch Russen in die Gefangenschaft geschleppt. Das erforderte Genugthuung, aber nicht auf dem Wege der Unterhand- lung, denn man besorgte eine unwillkommene Nachgiebigkeit. Mit größtem Eifer und in tiefstem Geheimniß wurden in Orenburg die Rüstungen betrieben; von hier aus setzte sich am 1. December 1839 die Expedition unter General Perowsky in Bewegung, 20,000 Manu stark, mit 10,000 Kameelen. Das Ziel, eine Straße nach Indien zu gewinnen, wurde jedoch nickt erreicht. Der Zug durch die Step- pen zwischen dem caspischen Meere und dem Aralsee hatte mit Kälte und Schneegestöber zu kämpfen; in kurzer Zeit war die Mehrzahl der Kameele gefallen. Kaum halbwegs vorgedrungen, sah sich Pe- rowsky genöthigt, den Rückmarsch anzutreten; nur winzige Trümmer gelangten nach Orenburg zurück. Rußland konnte noch von Glück sagen, daß wenigstens seine Ehre geschont wurde, indem der Khan von Khiwa sich bereden ließ, seinerseits einen Friedensgesandten nach Rußland zu schicken. Dennoch aber mußte es sich Behufs der Ueber- einkunft die Vermittelung Englands gefallen lassen, d. h. derjenigen Macht, gegen die eigentlich der Zug gerichtet war. Zum Danke dafür blieb der russischen Diplomatie nichts übrig, als in Persien und Afghanistan von Neuem gegen England zu wühlen. Inzwischen hatten die britischen Interessen in Asien nach allen Seiten hin einen erhöhten Aufschwung genommen. Südlich von Afghanistan bis zur Meeresküste dehnt sich das Land der Belud- schen aus. Diese waren durch den Eroberungszug der Briten, der sich über den Bolanpaß durch ihr Gebiet bewegt hatte, aufgeregt worden. Der Khan von Kelat und als solcher das angesehenste Haupt des Landes, hatte sich zu Feindseligkeiten gegen England ver- leiten lassen. Als nach den Siegen in Afghanistan ein Theil der britischen Truppen heimkehrte, erfolgte die Vergeltung: die Festung
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