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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 386

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
386 35. Die verfassunggebenden Versammlungen in Deutschland. bei denen die Aufständischen mit solchem Muth fochten, daß das preußische Centrum fast gesprengt worden wäre. Es war das letzte Aufflackern, von nun an war die Zuversicht dahin, und der Rückzug hörte erst auf, als die Reste des Heeres, noch 10,000 Mann stark, den neutralen Boden der Schweiz betreten hatten (11. Juli). Ra- statt hielt sich noch, des Entsatzes durch Franzosen von der roth- republikanischen Partei und durch Ungarn harrend, der von den Füh- rern versprochen worden war. Nicht früher als am 29. Juli, nach- dem die Besatzung durch ausgesandte Boten sich überzeugt hatte, daß es kein Revolutionsheer in Baden mehr gebe, wehte die weiße Fahne auf den Wällen der Bundesfestung. f. Die ferneren Unionsversuche, 1849 — 1851. Als die preußische Regierung die Abgeordneten ihres Landes aus Frankfurt abrief, hatte der König in einer Proclamation vom 15. Mai erklärt, er habe mit den Bevollmächtigten der größeren Staa- ten, die sich ihm angeschlossen, das in Frankfurt begonnene Werk der deutschen Verfassung wieder ausgenommen. Diese Verfassung solle auf der Grundlage der von der Nationalversammlung entwor- fenen Reichsverfassnng einem Reichstage, der aus allen sich dem Bundesstaate anschließenden Staaten gebildet werde, zur Prüfung und Zustimmung vorgelegt werden. Bei den deßhalb in Berlin eröffneten Conferenzen erklärte der österreichische Bevollmächtigte (Prokesch-Osten), daß Oesterreich sich an der Berathung über echen engeren Bund, in welchem es keinen Platz finden solle, nicht bethei- ligen könne; Baiern zog sich ebenfalls zurück, denn es hatte die Reichs- verfassung abgelehnt, weil sie Preußen an die Spitze stellte, und ver- warf jetzt aus demselben Grunde den engeren Bund. Hannover und Sachsen hielten damals zu Preußen, aber mehr um an demselben bei möglichen revolutionären Bewegungen einen Schirm zu haben, als aus Liebe zur deutschen Sache, und schlossen mit ihm am 28. Mai das sogenannte Dreikönigsbündniß, jedoch nur als Pro- visorium auf ein Jahr, bis zum 1. Juni 1850. Die Grundbestim- mungen desselben waren: Allen Mitgliedern des deutschen Bundes steht der Beitritt zu dem Dreikönigsbündniß frei. Preußen erhält die militärische und diplomatische Leitung des Bundes. Um die öffentliche Meinung in Deutschland für die Dreikönigsverfassung zu gewinnen, hatten die Leiter der ehemaligen Kaiserpartei ihre Gesin- nungsgenossen aus der Paulskirche nach Gotha zu einer Bespre- chung eingeladen. Die Zusammenkunft in Gotha fand am 26. Juni statt, und Alles erklärte sich offen für den engeren Bun- desstaat mit Preußen an der Spitze. Auch die übrigen Regierungen schloffen sich endlich an, mit Ausnahme von Baiern und Würt- temberg. Nachdem Erzherzog Johann die Würde eines Reichsverwesers
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