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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 521

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 521 und Geschicklichkeit ihm das allgemeine Vertrauen in hohem Grade erworben hatten. Ehe dies geschah, zeigten sich noch einmal die Nach- theile der Zersplitterung der Kräfte in recht schlagender Weise bei drei vereinzelten Expeditionen in den ersten Monaten des Jahres 1864, von denen die eine gegen Florida, die zweite gegen Alabama resp. Mo- bile und die dritte gegen das Quellgebiet des rothen Flusses in der Nordwestecke von Louisiana gerichtet war. Als General Grant den Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht des Nordens erhalten hatte (Anfangs März), stellte er die Operationen auf den untergeordneten Kriegsschauplätzen gänzlich ein und zog die Truppen nach den entscheidenden Punkten zusammen, um zwei größere Unternehmungen auszuführen: dies war einmal die Ueberwältigung der Armee des Generals Lee und die Einnahme von Richmond durch die Potomac-Armee in Verbindung mit einer neu gebildeten, die sich bei Chattanooga unter dem Befehl des Generals Sherman sammeln sollte; sodann der Durchbruch des feindlichen Centrums, durch das Vordringen der Armee von Georgien in die bisher noch vom Kriege verschont gebliebenen Staaten am Golf von Mexico, wo die militäri- schen Etablissements zerstört und so dem Süden die Mittel des Krieges entzogen werden sollten. Grant hatte der Potomac-Armee für den bevorstehenden Feldzug die Hauptaufgabe zugedacht. Er überschritt mit derselben den Ra- pidan, gegenüber der mit dichtem Buschwerk bedeckten sog. „Wilder- neß", wo er glaubte, daß Lee am wenigsten einen Uebergang erwar- ten würde; aber des letztern Feldherrntalent bewährte sich aufs Neue in glänzender Weise dadurch, daß er die Absicht des Gegners sofort erkannte und ihn nöthigte, sich mitten in der Wildniß, in einem Terrain zu schlagen, in welchem er seine Ueberlegenheit nicht ver- werthen konnte. So begann denn am 5. Mai jene Reihe von Schlach- ten, welche den Mai 1864 zu dem denkwürdigsten Monate des ganzen Krieges gemacht haben. Vom 5. —12. Mai dauerten die Kämpfe fast ununterbrochen fort in einem schwer zu durchdringenden Gebüsch, wo von der beiderseits starken Artillerie nicht einmal Gebrauch gemacht werden konnte. Dennoch war der Verlust, bloß durch Gewehrfeuer, auf beiden Seiten außerordentlich (der der Unirten 25,000 Mann, der der Conföderir- ten 18,000 Mann) und stand in gar keinem Verhältnisse zur Er- folglosigkeit dieser Kämpfe. Grant zog die Besatzungen der nördlich vom Potomac gelegenen Plätze an sich und ging, so verstärkt, schon am 18. wieder zur Offensive über, Anfangs ohne Erfolg, doch bald (20. — 24.) zwang er die Conföderirten durch Umgehung ihres rechten Flügels, ihre Stellung bei Spottsylvania aufzugeben und eben so durch einen zweiten Flankenmarsch ihre befestigte Stellung zwischen North- und South-Anna zu verlassen. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten gelangte er bis vor Petersburg (im Süden von Richmond), vertrieb auch die Conföderirten aus den
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