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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 522

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
522 58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. äußeren Vertheidigungs-Linien dieser Stadt, wurde aber (18. Juni) bei wiederholtem Angriff auf die inneren Werke mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dadurch ermuthigt, wagte Lee nochmals die Offen- sive, indem er 25,000 Mann durch das Shenandoah-Thal in Ma- ryland einrücken und sie näher als je an die Werke von Washington Vordringen ließ, wodurch auch Grant genöthigt wurde, eine Abtheilung nach dem Potomac zurückzusenden. Doch bestand der Vortheil der Conföderirten hauptsächlich nur in reicher Beute, die sie dem erschöpf- ten Süden zubrachten; denn als General Sheridan mit einer Armee von 30,000 Mann sich bei Winchester aufstellte, mußten sie Mary- land räumen. Die zweite Aufgabe, welche sich Grant gestellt hatte, in das In- nere Georgiens vorzudringen und da die seit dem Beginn des Krie- ges errichteten Fabriken und Militär-Etablissements, welche die Mittel zur Fortsetzung des Kanipfes boten, zu zerstören, war dem General Sherman (früher Commandant von Vicksburg) zugefallen. Diese Ausgabe war eine der schwierigsten, welche einem der Unions-Generäle bisher gestellt worden war; denn er mußte mitten in ein ihm unbe- kanntes, unwegsames, sparsam bevölkertes und unfruchtbares, von vielen Flüssen durchschnittenes Land eindringen, ohne zu wissen, ob es der Regierung zu Richmond nicht möglich sein werde, die Bevöl- kerung des Südens zu einer allgemeinen Erhebung zu bewegen. Zu Grant's Nachfolger im Commando über das Mississippi- Departement ernannt (14. März), concentrirte Sherman die drei Armeen des Centrums, und zwar die Cumberland-, die Tennessee- und die Ohio-Armee, in der Umgegend von Chattanooga (etwa 80,000 Mann). Unter meist siegreichen Gefechten (bei Resaca 14. Mai, bei Dallas 28. Mai) drang er gegen Atlanta vor, einen wichtigen Kno- tenpunkt mehrerer Eisenbahnen. Die Unzufriedenheit der conföde- rirten Armee mit ihrem Führer, Johnston, hatte einen so hohen Grad erreicht, daß die Regierung zu Richmond es für geboten erachtete, den Oberbefehl dem General Hood zu übertragen, dessen Unterneh- mungsgeist ihm die besondere Zuneigung der Armee erworben hatte. Sherman hatte aus wiederholten Recognoscirungen die Ueberzeugung gewonnen, daß ein directer Angriff auf die feindlichen Werke von Atlanta von zweifelhaftem Erfolge sein werde und selbst eine regel- rechte Belagerung nur wenig Aussicht auf Erfolg habe, so lange sich sein tüchtiger Gegner im Besitz der südlich von Atlanta sich ver- einigenden Eisenbahnen (nach Montgomery und nach Macon) befinde. Von Ende Juli bis Ende August dauerten die hartnäckigen Kämpfe um den Besitz der Bahnen. Als Hood erfuhr, daß es Sherman ge- lungen war, beide Bahnen zu zerstören, gab er am 1. September den Befehl, Atlanta in der folgenden Nacht zu räumen und sämmt- liche Pulvermagazine in die Luft zu sprengen; eben so ließ er die noch vorhandenen (83) Eisenbahnwaggons mit Munition beladen und anzünden, die Locomotiven aber dadurch zerstören, daß man sie mit
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