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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 74

1868 - München : Lindauer
74 Bayern unter Heinrich X. hatte einkleiden lassen. Von den welfischen. Hausgütern fiel die eine Hälfte des verlebten Herzogs drittem Sohne, Welf Iii, zu, die andere Hälfte und das Herzogthum Bayern erhielt der zweitgeborne Sohn, Heinrich, in der Reihe der bayerischen Herzoge der zehnte dieses Namens. § 47. Heinrich X (1126 —1138) feierte (1127) seine Vermählung mit Gertrud e, der Erbtochter des Königs Lothar Ii, auf dem alten Gerichts - oder Mal-Platze zu Gunzenlech und erhielt von der Pracht, die er dabei entfaltete, den Beinamen „der Stolze". Mit der Hand der Gertrude empfing er zu- gleich Lothars Stamm lande, auf die er schon bei seiner Ver- lobung Anwartschaft bekommen , nur das Herzogthum Sachsen blieb ihm noch vorenthalten. Für Alles, was den Wohlstand seiner Unterthanen zu erhöhen vermochte, zeigte er stets regen Sinn, namentlich für Hebung des Verkehrs, dem er zu Re- gensburg die noch heilte stehende Steinbrücke über die Donau erballen ließ. Muthig mtb umsichtig, wie er war, trat er den Umtrieben und Parteihändeln im eigenen Lande mit Erfolg ent- gegen und unterstützte seinen Schwiegervater Lothar Ii kräftig gegen die Hohenstaufen. Am glänzendsten bewies er sich aber auf dem zweiteil Römerzuge (1136) seines Schwiegervaters, den er mit 1500 Rittern begleitete. Er half Roger von Apulien und Sicilien, den Bnndesgeilossen des Psendopapstes Ana- klet Ii, aus seinen meisten Besitzungen in Unteritalien vertrei- den, worauf der rechtmäßige Papst Znnoecnz Ii ohne Wider- stand nach Rom zurückkehren konnte. Diesen wichtigen Dienst lohnte ihm Papst Innocenz Ii durch das Zugeständniß, daß die Mathildischen Güter, welche Lothar bei seiner Kaiser- krönuilg (1133) lehensweise gegen eine jährliche Summe von 100 Mark Silber erhalten und seinem Schwiegersöhne überlassen hatte, erst mit des Letztern Tod an den römischen Stuhl znrück- sallen sollten. Kaiser Lothar starb auf der Heimkehr von die- sem Zuge in einer Bauernhütte zu Breitcnwang, zwei Stunden von Füßen, am 3. Dezember 1137, nachdem er in den letzten Augenblicken seines Lebens seinen Eidam, Heinrich X, auch noch mit dem Herzogthum Sachsen belehnt hatte.
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