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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 75

1868 - München : Lindauer
75 Bayern unter Heinrich X. Heinrich X, der Stolze, war nun der länderreichste Fürst in ganz Deutschland, dessen Besitz sich vom toskanischen und adriatischen Meere bis an die Ostsee erstreckte. Leider verließ ihn im Glücke jene Klugheit, die ihn bis dahirr so oft vor Nachtheilen geschützt hatte. Man brachte in Erfahrung, daß er nach dem Tode Lothars sich unverzüglich der Reichsinsignien bemächtigt habe, in der sichern Erwartung, der Nachfolger seines Schwiegervaters zu werden. Allein er war den Fürsten zu an- maßend, dabei zu reich uitb als Inhaber zweier Herzogthümer zu mächtig, als daß sie ihn zum Neichsoberhaupte hätten wählen mögen. Besonders waren die Hohenstaufen, die er mit Kaiser- Lothar bekriegt und besiegt, seine unversöhnlichen Feinde, und auch Papst Innocenz Ii war nicht für ihn, weil er wegen der Rückgabe der Mathildischen Güter in Besorgrriß war. Kaum war daher noch Lothars Tod der Hohcnstaufe Ko irr ad, Herzog von Ostfrankcn, durch die Freunde seines Hauses, irr Abwe- senheit und ohne Betheiligung der Bayern rnrd Sachsen, auf den derrtschen Königsthron erhoben worden (1138—1152), als die gegenseitigen Feindseligkeiten zrrm Ausbruche kamen, da Hein- rich X rrrit seinen Bayern Konrads Wahl für erschlichen und ungültig erklärte. Zwar ließ Heinrich in kurzer Zeit von seiner Widersetzlichkeit ab rind unterwarf sich, doch konnte er dadurch den Groll nicht tilgen, den der Körrig Konrad einmal gegen ihn gefaßt hatte. Unter dem nichtigen Vorwände, daß es nach den Rcichsgesetzen keinem Fürsten erlaubt sei, zwei Her- zogthümer zugleich zu besitzen, verlangte Konrad in einer Reichövcrsammlrrng zu Augsburg, daß Heinrich X das Her- zogthum Sachsen und Toskana abtreten solle. Da dieser sich dessen weigerte, erklärte ihn der Körrig in einer Versammlung zu Würz bürg im Jahre 1138 als einen Widerspänstigen irr die Acht und entsetzte ihn zu Goslar im nämlichen Jahre aller seiner Rcichslehen. Das Herzogthurn Sachsen verlieh er dem Markgrafen vyn Nordsachsen, Albrecht dem Bären*), *) Plbrecht der Bär, von seiner wilden Tapferkeit so genannt, hatte für wichtige Dienste, die er dem König L o th ar Ii auf seinem ersten Römerzuge geleistet, im Jahre 1l33 die erledigte Markgarfschaft Nordsachsen erhalten,
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