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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 81

1868 - München : Lindauer
81 Bayern unter Heinrich Xii, dem Löwen. Commersee auf den Knieen als Verwandter und Freund beschwor, ihn in dieser kritischen Lage, wo des Reiches Ehre aus dem Spiele stehe, doch nicht im Stiche zu lassen (1175). Vergebens — Heinrich Xii beharrte auf seiner Weigerung und führte dadurch die empfindliche Niederlage des Kaisers bei Lignano in der Lombardei (29. Mai 1176) mit dem nachtheiligen Frieden zu Venedig (23. Juli 1177) herbei, dem gemäß Friedrich seinen bisherigen Gegner Alexander Iii als rechtmäßigen Papst an- erkannte und mit den Lombarden vorerst auf sechs Jahre einen Waffenstillstand schloß. Von Italien kehrte Friedrich (1178) nach Deutschland zurück, um das durch Heinrichs des Löwen trotziges Auftreten gefährdete kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Darin wurde er sehr unterstützt durch des Herzogs zahlreiche Gegner, welche mit schweren Klagen wider Heinrich den Löwen auftraten. Friedrich sprach über Heinrich, der aus fünfmalige Vorladung nicht erschienen war, in den Städten Magdeburg, Ulm, Re- gensburg, und schlüßlich zu Würzburg im April des Jahres 1180 diereichsacht aus und zersplitterte dessen Besitzungen: Bayern gab er dem um ihn wohlverdienten Pfalzgrafen Otto Vi von Wittelsbach, das westliche Sachsen dem Erzbischöfe von Köln, das östliche mit der herzoglichen Würde von Sachsen dem Grafen Bernhard von Anhalt, dem Sohne Albrechts des Bären. Die beiden Hcrzogthümer Bayern und Sachsen hatte er vor ihrer Wiederverleihung um ansehnliche Stücke ver- mindert, welche theils die Bischöfe erhielten, theils durch Ge- währung von Reichsunmittelbarkeit der Hoheit der Herzöge ent- zogen wurden. Zwar griff Heinrich der Löwe zu den Waffen, Anfangs nicht ohne Erfolg, aber als der Kaiser selbst gegen ihn in's Feld zog uitb seine Vasallen ihn verließen, bat er auf dem Reichstage zu Erfurt fußfällig um Gnade. Bis zu Thränen gerührt, befreite der Kaiser ihn von der Acht und ließ ihm seine Allodialbesitzungen Braun schweig und Lüneburg, doch mußte er auf drei Jahre Deutschland verlassen. Er ging zu seinem Schwiegervater, dem Könige Heinrich Ii von Eng- land, wo er mit seiner Gemahlin Mathilde eine freundliche Aufnahme fand. Dort wurde ihm sein dritter Sohn, Wil- Sattler, bayer, Geschichte. tz
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