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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 98

1868 - München : Lindauer
98 Bayern unter Otto I von Wittelsbach. Herzog Otto I, vermuthlich auf dem Schloße Kelheim geboren, bei welchem er die Stadt gleichen Namens anlegte, war mit der Gräfin Agnes von Loos (flamändisch Loon im Lnttichischen des heutigen Königreichs Belgien) vermahlt und residirte gewöhnlich auf dem Schloße Kelheim. Bei seinem Negierungsantritte faßte das Herzogthum Bayern von allen Ländern, um die es während der Negierung der Amtsherzöge vergrößert worden war, keines mehr in sich, denn im Süden waren Kärnthen, Krain, Istrien, Verona, Stcyer- mark und Tyrol, im Osten Oesterreich davon getrennt worden 32). Desgleichen war die herzogliche Gewalt nach Innen bedeutend geschmälert, denn im Lande schalteten viele Grafen- geschlcchter mit großer Selbstständigkeit, und dasselbe war bei dem Erzbischöfe von Salzburg und bei den Bischöfen von Bam- berg, Eichstädt, Regensburg, Augsburg, Passau, Frey sing und Brixen der Fall. Otto I und seine Nachkommen in den ersten fünf Gene- rationen verfolgten die große Aufgabe, das durch die Schuld der Dynasten tief gesunkene herzogliche Ansehen wieder zu heben und die durch Erbgrafschaften gestörte Landeseinheit neu herzustellen. Zu diesem Ende brachte Otto I, als der ihm verwandte Graf Konrad Iii von Dachau, Titular-Herzog von Dalmatien und Kroatien, starb, dessen Grafschaft an sich, und gab dessen Wittwe Adalhild eine Entschädigung von 10 Mark Goldes und 800 Pfund Silbers. Ein anderes Mittel, das er zur Stärkung der herzoglichen Macht in Anwendung brachte, war die Begünstigung des Städtewesens und des Verkehrs, worin ihm schon Heinrich der Löwe vorangegangen war. Wie die Stadt Kelheim, so verdankt auch die Stadt Land sh nt und die dortige Burg Trausnitz Otto I ihre Entstehung. Um Ruhe und Ordnung im Innern herznstellen und zu erhalten, bereiste Otto I sein Land von Gau zu Gau, hielt öffentliche Gerichte und Landtage und half den Unterdrückten zu ihrem Rechte. Dabei leisteten ihm seine drei Brüder, Otto Vii, seit 1180 Pfalzgraf, Konrad, Erzbischof von Mainz, itttb Friedrich, ehedem Pfalz- graf, jetzt Mönch zu Ensdorf, die ersprießlichsten Dienste. Auf dem berühmten Reichstage zu Konstanz (1183) leistete Otto I
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