Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 103

1868 - München : Lindauer
103 Bayern unter Ludwig I, dem Kelheimer. Erbmarsch all von Kallentin*) und Pappenheim eingeholt und in einer Scheune erschlagen. Sein abgeschlagenes Haupt wurde in den Fluß geworfen und sein Andenken verflucht. Die Pfalzgrafenwürde erhielt Rapoto Ii, Graf von Ortenburg, der mit Mathilde, der Schwester des Herzogs Ludwig I vermählt war; doch wurde diese Würde bald nur ein leerer Titel und nach dem Tode Napoto's Iii (1249), des Sohnes Na- poto's Ii, von dem bayerischen Herzoge Otto Ii, dem Erlauch- ten, ganz eingezogen. Die Güter und Lehen, welche Otto Viii von Wittelsbach in Bayern inne gehabt, fielen an Herzog Ludwig I, der (1209) im Aufträge des Kaisers Otto Iv das Schloß Wittelsbach bei Aichach schleifte. Mit den Steinen des Wittclsbacher Stammschlosses wurden später die Mauern der Stadt Aichach erbaut. Eingedenk dessen, was Kaiser Otto Iv zu Gunsten des Hauses Wittelsbach gethan hatte, hielt Ludwig auch dann noch zum Kaiser, als dieser vom Papste J nn oc enz Iii mit dem Banne belegt und der Hohenstause Friedrich, des Kaisers Heinrich Vi Sohn, als deutscher König in Aussicht genommen war. Erst nachdem Otto Iv [eine Gemahlin Beatrix, die jüngste Tochter des gemordeten Philipp von Schwaben, nach zwanzigtägiger Ehe durch den Tod eingebüßt und mit ihr die Unterstützung der schwäbischen und b a y e r i s ch e n Großen verloren hatte, trat auch Ludwig trotz eines (am 4. März 1212) mit Kaiser Otto Iv geschlossenen Vertrages auf die Seite des vom Papste aufgestellten Gegenkönigs, des Hohenstau- fen Friedrich Ii (1215 — 1250). So war Otto genöthigt, in feinem Erblande Braunschweig Hilfe zu suchen, zumal da sein Gegenkönig Friedrich vom Elsaß aus mit dem gegen Otto längst feindlich gesinnten König Philipp August von Frankreich einen Bund schloß (in Vaucouleurs bei Toul am 19. November 1212). Unvorsichtigerweise ließ sich Otto mit diesem König in eine Schlacht ein und wurde bei Bouvines unweit von Tournay am 27. Juli 1214 vollständig besiegt. *) Eine Ruine zwischen Floßheim und Fünfstetten in der Nähe von Monheim.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer