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1868 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Oberbayern unter Ludwig Ii, dem Strengen. 127
gegen Karl von Anjou aus und beide trafen zu Taglia-
cozzo nächst Aquila (in Abruzzo Ii) aufeinander. Längere
Zeit hindurch behauptete Konrad in die Oberhand: da brachen
plötzlich 800 französische Reiter aus einem Hinterhalte hervor und
entrissen den nichts ahnenden Deutschen den Sieg (23. August
1268). Konrad in entfloh mit Friedrich von Baden und
Oesterreich nebst einigen andern Begleitern nach Nom und
von da nach Astura, wurde aber dort von Fr an g ip a ni, dem
er sich anvertraut, treuloser Weise an König Karl von Anjou
ausgeliefert und auf dessen Geheiß zu Neapel auf dem Markt-
platze enthauptet (29. Oktober 1268).
Als diese betrübende Nachricht in Deutschland eintraf, theil-
ten die beiden bayerischere Herzöge L u d w i g Ii und Heinrich Xiii
die Güter ihres unglücklichen Neffen nach dem Ausspruche von
Schiedsrichtern, die sie selbst (1269) ernannt hatten"). Lud-
wig bekam den größeren Theil, weil an ihn die Mehrzahl der
Güter verpfändet war. Die ohnehin nur mehr dem Namen nach
vorhandenen Herzogthümer Ost frank en und Schwaben gingen
ein, doch führte der jeweilige Bischof von Würzburg den
Titel „Herzog in Ostfranken" fort, wie es seit dem Jahre 1024
geschehen war, wo Herzog Konrad von Ost franken zum
König der Deutschen erhoben worden war.
Oberbayern hat durch Ludwig Ii sehr bedeutenden Zuwachs
erhalten:
1261 kaufte er von Friedrich von Truhenoingen die
Ortschaften Wahrberg, Neun bürg v/W., Driesch in g und
N e u st a d t ;
1263 wurde er von dem Bischöfe Egino von Trient mit
Hademarsberg (Hartmannsberg bei Trostberg) belehnt, da
mit dem Grafen Konrad von Hademarsberg dieses Geschlecht
(1263) erloschen war;
1269 (19. Juni) wurde er mit den ihm zugesprochenen hohen-
staufischen Gütern, die im Nordgau lagen, von dem Bischöfe
Bertold in Bamberg belehnt und bei dieser Gelegenheit
ward er von demselben auch mit Amber g belehnt, welches der
Kirche zu Bamberg durch das Aussterben der Markgrafen von
Hohenburg auf dem Nordgau (1256) ledig geworden war,
dann mit Ni tt en au und Lutzmannstein, welche durch den
Tod des früher damit belehnten Albert Lutzmann von Stein
frei geworden waren;