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1868 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
130 Oberbayern unter Rudolf ie, dem Stammler.
Augustiner-Kloster mag der Frömmigkeit des Herzogs Lud-
wig seine Entstehung verdanken. Zwischen 1265 und 1289
erhielt München auch einen Stadtrath, dem anfänglich ein
von dem Herzoge ernannter Oberrichter Vorstand. Durch diese
und andere Begünstigungen erlangte München den Vorrang
vor der Stadt Landshut, die unter Otto dem Erlauchten
einen vorübergehenden Aufschwung genommen hatte. Herzog
Ludwig der Strenge beschloß sein Leben zu Heidelberg
(3 Febr. 1294). Seine irdischen Ueberreste wurden in der Gruft
zu Fürstenfeld beigesetzt.
§ 61. Ludwig Ii hatte aus seiner (dritten) Ehe mit
Mathilde von Habsburg zwei Söhne hinterlassen: Rudolf (geb.
4. Oktober 1274), der „Stammler" zugenannt, und Ludwig
(geb. 1282), nachmals der „Bayer" genannt.' Da Ludwig
bei dem Tode des Vaters erst zwölf Jahre zählte, so übernahm
Rudolf der Stammler die Regierung in der Rheinpfalz
und in Oberbayern nebst der Vormundschaft über den noch
unmündigen Ludwig. Vergeblich waren die Einreden der Mutter,
welche nicht nur auf Vormundschaft, foitbevn auch auf Mitregie-
rung Anspruch machte: sie mußte sich mit einem ^teilten Land-
striche in Oberbayern (worin die Städte Ingolstadt, Neu-
burg und Höchstadt a. d. Donau lagen) begnügen und wohnte
abwechselnd zu Neuburg und Ingolstadt. Da ihr unmün-
diger Sohn Ludwig noch der Erziehung bedurfte, so brachte
sie ihn zu ihrem Bruder, dem nachmaligen deutschen König Al-
brecht (1298—1308), wo er mit dessen Söhnen Friedrich
und Leopold, seinen nachmaligen Gegnern, zum Jüngling
heranreifte.
Der junge Herzog Rudolf vermuthete in der Person des
Otto Krondorfer, der unter Ludwig dem Strengen aus dem
niedersten Stande bis zur Würde des ersten geheimen Rathes
emporgestiegen, den Haupturheber des zwischen ihm und seiner
Mutter Mathilde eingetretenen Zerwürfnisses und ließ ihn
daher, ohne der Sache auf den Grund zu sehen, im Schloße zu
Dachau hinrichten (1294). Als er aber merkte, daß die Be-
kämpfung seiner Alleinregierung von den Habsburgern aus-