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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 145

1868 - München : Lindauer
145 Oberbayern unter Ludwig dem Bayern. nach Pa via, wo er ein böhmisches Hilfsheer erwarten wollte. Seine Lage, schon bedenklich genug, ward dieß noch mehr durch das Ausbleiben des versprochenen böhmischen Hilfsheeres und durch die hinzukommende Drohung seiner Neffen, Rudolfs Ii und Ruperts I, mit ihren Truppen abznziehen, wenn ihnen ihr väterliches Erbe nicht herausgegeben würde *3). Ludwig ging auf das Begehren seiner Neffen ein, und so kam am 4. August 1329 der berühmte Vertrag zu Pavia zu Stande. Diesem zufolge trat Ludwig der Bayer den Nachkommen seines verstorbenen Bruders Rndolfl die Rheinpfalz und einen Theil vom Nordgau ab, der von dieser Zeit an den Namen „obere Pfalz" führt. Die Kurwürde ward vorläufig Rudolf Ii eingeräumt und sollte nach der im Münchner Vertrage von 1313 festgestellten Weise zwischen Bayern und Pfalz wechseln. Erst nach Ab- gang des männlichen Stammes der einen oder der anderen Linie sollten die getheilten Länder wieder vereinigt werden*). So entstanden die zwei 'Hauptlinien des wittelsbachischenhauses, die pfälzische und die bayerische, deren Stammväter die Brüder Rudolf 1 und Ludwig Iv, der Bayer, sind. Ludwig hielt sich nach Abschluß des Vertrages zu Pavia noch vier Monate in den größeren Städten Oberitaliens auf und trat im Monate Dezember des Jahres 1329 den Rückzug nach Deutschland an. In Trient berieth er mit dem Herzoge Heinrich von Kärn- then und mehreren deutschen und italienischen Fürsten, die sich um ihn versammelt, den Plan zu einem neuen Zuge nach Rom. Um Heinrich von Kärnthen zu einer kräftigen Unter- stützung für diesen Zug zu bewegen, verhieß er ihm, daß, wenn er ohne männliche Nachkommenschaft bleiben würde, seine beiden Töchter, Margaretha Maultasche (den Namen „Maultasche" hatte sie von einem ihrem Vater gehörigen Schloße in Tyrol) und Adelheide, seine Länder und seine Herrschaft erben sollten, jedoch mit Vorbehalt seiner Einwilligung für den be- stimmt en Fall. Dagegen gab Heinrich von Kärnthen das *) Haupttheilbrief im Hausarchiv I. 4. 140. bei Fischer kl. Schr. Ii. 648. Attenkofer 221. Sattler, bayer. Geschichte. 10
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