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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 146

1868 - München : Lindauer
146 Oberbayern unter Ludwig dem Bayern. Versprechen, auf Mittefasten des Jahres 1330 seine ganze Kriegs- macht Ludwig dem Bayern zur Verfügung zu stellen'"). Zu Anfang Februars 1329 brach Ludwig von Trient auf. Als er zum ersten Male wieder bayerischen Boden betrat, ergriff ihn solche Rührung, daß er zum ewigen Andenken an den Römerzug und zur Belohnung der Krieger, die ihm auf demselben beigestan- den, das Kloster (ättal55) im Ammergau stiftete, wo zwanzig Mönche des Benediktiner-Ordens mit dreizehn Rittern, die sich im Leben verdient gemacht, ein gemeinschaftliches Leben führen sollten. Die freudige Aufnahme, die Ludwig (16. Februar 1330) in München fand, dazu die Wahrnehmung, daß Deutschland trotz der vielen über ihn ergangenen Bannflüche ihm treu geblie- den, erfüllten Ludwig mit unbeschreiblicher Freude, die nur durch Eines getrübt ward, durch die fortgesetzte Feindseligkeit des Papstes. Ueberzeugt, daß eine Aussöhnung mit Johann Xxii für Deutsch- land nur vortheilhast fein könne, erklärte Ludwig zu Neustadt in der Nheinpfalz vor dem Könige Johann von Böhmen und dessen Oheim, dem Erzbischof Balduin von Trier, daß er vom Papste Nikolaus V und von der Berufung an ein Concilium ab- stehen wolle, nur müsse ihn der Papst vom Kirchenbanne loösprechen und in der kaiserlichen Würde bestätigen. Zu Pfingsten (26. Mai) 1330 gingen Eilboten mit diesen Vorschlägen nach Avignon ab, aber Johann Xxii wies dieselben entrüstet zurück und forderte die Kurfürsten (30. Juli 1330) auf's ueue zur Wahl eiueö an- dern Königs auf. Köuig Johann von Böhmen erbot sich nun, die Vermittlung beim Papste zu übernehmen, und beredete Ludwig, er möge ihn, um fein Geschäft mit mehr Nachdruck betreiben zu können, zum Reichs Verweser in Italien ernennen. Ludwig that es, ward aber bald inne, daß König Johann diese Erhebung nur dazu benütze, die italienische Königskrone an sein Haits zu bringen 56). Als ihm Ludwig deshalb die Reichsver- weser-Stelle abnahm und diese dem Herzoge Otto von Oester- reich, dem jüngsten Bruder des am 20. Januar 1330 verstor- benen Friedrichs des Schönen, übertrug, erschien Johann vor Lud- wig Iv zu Regensburg und brachte es (1331) dahin, daß ihm die Verwesung Italiens wieder übertragen wurde. Ein Vortheil entsprang daraus für Ludwig nicht, denn der Papst wollte weder den Böhmenkönig noch Otto von Oesterreich als Ver- weser des lombardischen Königreiches und erblickte in diesen Er- nennungen Ludwigs nur neue Angriffe auf die Rechte des päpst- lichen Stuhles. Um die Kluft uicht zu erweitern, ließ Ludwig zu Avignon wiederholt (14. Oktober 1331 und August 1332) um Versöhnung nachsuchen, fand aber beide Male kein Gehör, selbst dann nicht, als er sich bereit erklärt hatte, der deutschen
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