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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 190

1868 - München : Lindauer
190 Bayern-Ingolstadt und. Ludwig Vii, d. Gebarteten. Schirmherr, und sein natürlicher Bruder, Johannes Grün- wal der, besonders hervorragten, that Ludwig den Gebarte- ten in den Bann, welchem bald hl433) die Reichsacht folgte. Die Acht hörte (1434) auf, nachdem Ludwig dem Kaiser be- deutende Schuldsummen nachgelassen und ihm die Stadt Donau- wörth (welche von Kaiser Ludwig zur Landstadt gemacht, von Kaiser Karl Iv zum Reiche reklamirt und dann wieder an Bayern für 60,000 Gulden verpfändet ward) zurückgegeben hatte *). Etliche Jahre später gerieth Ludwig der Gebartete noch mit seinem eigenen Sohne, Ludwig Viii, dem Höckerichten, in Streit, weil dieser (1438) aus Aerger über die Begünstigung eines natürlichen Bruders, des Wieland von Freyberg**), die Wittwe des Herzogs Albrecht Iv von Meklenburg, Marga- retha, eine Tochter des Kurfürsten Friedrich 1 von Bran- de nbürg heirathete, gegen den Ludwig der Gebartete einen unversöhnlichen Haß im Herzen trug. Als das Gerücht entstand, Ludwig der Gebartete habe Schritte gethan, dem natürlichen Sohne Wieland die Nachfolge im Herzogthum Bayern-Ingol- stadt zuzuwenden, und eine zu Nenburg a. d. Donau nenge- bildete Hofhaltung dieses Gerücht zu bestätigen schien, warb Lud- wig der Höckerichte Bundesgenossen und ergriff gegen den Vater die Waffen. Alles war unwillig über den unnatürlichen Kampf. König Albrecht Ii (als Herzog von Oesterreich Al- *) Man sagt, Ludwig der Gebartete hätte dem Kaiser 23,000 Du- katen, die dieser ihm seit der Konstanzer Synode schuldig war, nachgelassen, für ihn 13,000 Gulden Zehrungskosten in Ulm bezahlt und durch Verzicht- leistung auf Donauwörth die Bürger dieser Stadt vermocht, das um 5140 Gulden in Basel versetzte Silbergeschirr des Kaisers auszulösen. Des Kaisers Geldnoth beweiset unter andern auch der Umstand, daß er seine Zeche zu Regensburg, das er zu Anfang des Monates Oktober 1434 verließ, eine Summe von 4600 Gulden nicht bezahlen konnte und abermals sein Silbergeschirr und selbst seine Krone als Pfand zurücklassen mußte. **) Ihn hatte Ludwig der Gebartete im Jahre 1400 mit Can etta, einer Tochter seines Rathes Wieland Schwell) er erzeugt. Als Canetta in der Folge einen Ritter von Freyberg heirathete, legte sie ihrem na- türlichen Sohne Wieland den Namen Freyberg bei und setzte es mit Hilfe des gebarteten Ludwig durch, daß ihm der Graf von Wertheim (1438) seine Tochter Amalie zur Ehe gab.
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