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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 198

1868 - München : Lindauer
198 Bayern-Laudshnt unter Ludwig Ix, d. Reichen. mit dem Kurfürsten Friedrich I von der Pfalz geschloßenen Bündnisse festhielt und dieses im Jahre 1459 erneuerte. Wie nun vollends in einem Streite des Kaisers mit seinem Bruder, dem Herzoge Al brecht Vi von Oesterreich, Herzog Ludwig der Reiche dem letzten: Beistand leistete, ergrimmte der Kaiser dergestalt, daß er Ludwig den Reichen für einen Reichsfcind erklärte und ein Reichsheer gegen ihn anrücken ließ. Allein Ludwig und sein Bundesgenosse Friedrich I von der Pfalz, von seinen Gegnern „der böse Fritz" genannt, stellten sich tapfer entgegen und erfochten rühmliche Siege, jener bei Gnn- delfingen (9. April 1462) und bei Giengen (19. Juli 1462) über die Reichsarmee unter Alb recht Achilles von Bran- denburg, dieser über das von Ulrich von Württemberg befehligte Heer bei Seckenheim am Neckar (30. Juni 1462). Diese Niederlagen des Reichsheeres flößten dem auch von anderer Seite her bedrängten Kaiser Friedrich Iii friedliche Gesinn- ungen ein. Man schloß zuerst einen Waffenstillstand, und dann (22. August 1463) einen Frieden, dem zufolge die Stadt Donauwörth von Ludwig Ix an das Reich herausgegeben wurde *). Nach diesem Kriege trat für Bayern-Landshut ans lange Zeit hinaus Ruhe ein, die Herzog Ludwig weise zur Wohlfahrt seiner Untcrthanen benützte. Das größte Verdienst in dieser Richtung erwarb er sich unstreitig im Jahre 1472 durch die Stiftung der hohen Schule (Universität) zu Ingolstadt, wozu ihm sein Kanzler Martin Maier den Plan nach dem Muster der hohen Schule zu Wien vorlegte. Dieselbe wurde, nachdem schon am 7. April 1459 die Erlaubnißbulle vom Papste Pius Ii (1458 — 1464) ausgefcrtigt und zwischen 1459 und 1472 die nöthigen Fonds ermittelt worden waren, am 26. Juni *) Der Pfalzgraf gab dem Grafen Ulrich von Württemberg, dem Markgrafen Karl von Baden, dem Bischof Georg von Metz und Anderen, die er in der Schlacht bei Seckenheim gefangen genommen, ans seinem Schloße zu Heidelberg, wo er demkaiser zum Hohn einen Thurm, „den Trutzkaiser", hatte bauen lassen, Alles, nur kein Brod zu essen wegen der von ihnen verübten Verheerung der Kornfelder. Gustav Schwab hat ein schönes Gedicht „das Mahl zu Heidelberg" darauf verfaßt.
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