Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 218

1868 - München : Lindauer
218 Bayern unter Wilhelm Iv, dem Standhaften. Was den beiden Herzögen Wilhelm Iv und Ludwig X Die Regierung ihres Landes wesentlich erleichterte, das sind die vielen Verbesserungen, die sie ans dem Gebiete der gesammten Ge- setzgebung vorgenommen haben. Im Jahre 1516 erschien das „Buch der gemeinen Landpot w. rc.", ein Polizeigesetzbuch, von welchem 1520 zu München eine neue Ausgabe erfolgte; im Jahre 1518 erschien zu München: „Reformazion der baye- rischen Land recht", eine Revision des Rechtsbuches von Lud- wig dem Bayern für Oberbayern; 1520 erschien zu München: „Gerichtsordnung im Fürstenthumb Ober- und Nie- derbayern". Auch waren beide Herzoge bemüht, den Uebergriffen der Landstände begegnen und dieselben auf das ihnen zu- ständige Gebiet zurückzuweisen. Nachdem diese schon 1507 und 1508 von Herzog Al brecht Iv und Herzog Wolfgang als Vormünder Wilhelms Iv „die Erklärung der Landes- freiheiten" erhalten, ließen sie 1514 zum ersten Male die Sammlung ihrer Freiheitsbriefe, 34 an der Zahl, im Drucke er- scheinen unter dem Titel: des löblichen Haus und Fürsten- thumb Obern- und Niedern-Bayern Freyheiten rc. rc." Da die Land stände wegen der damaligen Zeitverhältnisse, theils wegen der drohenden Türkengefahr, theils wegen der ausgebrochenen kirchlichen Spaltung oft versammelt werden mußten, so wurden sie um diese Zeit jene Behörde, denen das ganze Steuer- und Schuldenwescn des Landes übertragen wurde. Sie bildeten deshalb ans sich einen ständigen Ausschuß mit einem eigeneil Kanzler — die sogenannte Landsteuer. Ingolstadt wurde 1539 unter der Leitung des Grasen Reinhard von Solms-Münzenberg mit einem Umfange von 5000 Schritten zur Festung gemacht, in Lands Hut wurde auf des Herzogs Lildwig Betrieb 1536 —1543 die herzogliche Re- sidenz durch den Baumeister Bernhard Zwitzel von Augsburg aufgeführt, in Reichenhall ließ Herzog Wilhelm Iv einen langen unterirdischen Kanal zur Ableitung des süßen Wassers von den Salzquellen Herstellen, wodurch die für Bayern so ein- träglichen Salzsiedereien bedeutend emporkamen. Herzog Wilhelm Iv starb am 6. März 1550 mit dem Namen des „Standhaften", den er sich durch seine feste Aus- daner bei der Lehre der katholischen Kirche erworben hat. Seine Wittwe Maria Jakobäa, des Markgrafen Philipp I von Baden Tochter, starb im Jahre 1580 und wurde an der Seite ihres Gemahls Wilhelm Iv in der Liebfrauenkirche zu München beigesctzt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer