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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 237

1868 - München : Lindauer
237 Bayern unter Maximilian l. Beitrittes zum katholischen Bunde, fügten aber die Bestimmung bei, daß der Kurfürst von Mainz als zweiter Bundes- Ob er st er dem Herzog von Bayern an die Seite gesetzt werde; doch solle dieser Letztere der Hauptbundes - Oberste bleiben, und wenn es zur wirklichen Anwendung der Bnndeshilse komme, die Direktion ihm allein zustehen. Aber nicht blos im Innern des Reiches suchte Maxi- milian den Bund zu verstärken, auch die katholischen Monarchen außer Deutschland sollten ihm ihren Beistand leihen. Zwar von Frankreich war in dieser Beziehung nichts zu erwarten; man kannte die Verbindungen, welche Heinrich Iv von Frank- reich mit den deutsche!: Protestanten unterhielt. Anders aber war es mit dem Papste, mit den italienischen Fürsten und besonders mit Spanien, welches der Niederlande wegen sich gerne in die deutschen Händel mischte. Der spanische Botschafter am kaiserlichen Hofe, Don Balthasar de Zuniga, war persönlich in München gewesen und hatte Maximilians große Idee von der Wirksamkeit eines allgemeinen katholischen Bundes mit Eifer ergriffen. Auf sein Anrathen war der berühmte Pater Lorenz von Brindisi*) aus dem Kapuziner-Orden nach Madrid geschickt, um sich der Beihilfe Philipps Iii zu versichern. Dieser Kapuziner, welcher sich bereits in mehreren Sendungen als aus- gezeichneten Geschäftsmann erwiesen, hatte am Madrider Hofe mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Man war allerdings geneigt, die Katholiken Deutschlands zu unterstützen, aber man traute dem Herzoge von Bayern nicht und hätte gerne die Leitung des Ganzen in den Händen eines österreichischen Prinzen gesehen, obwohl Oesterreich für die Gründung des katholischen Bundes so viel wie nichts gethan hatte. Dessen ungeachtet wußte es Lorenz von Brindisi dahin zu bringen, daß König Phi- *) Diesen Kapuzinermönch hatte der spanische Gesandte am kaiserlichen Hof zu Prag, Don Balthasar de Zuniga, nach Spanien abgefcr- tigt, um Philipp Iii über den Zustand der kirchlichen Angelegenheiten in Deutschland in Kenntniß zu setzen und ihn zu bitten, den Bund der Ka- tholiken werkthätig zu unterstützen. Auf dem Wege nach Spanien kam der Kapuziner nach München, wo ihm der Herzog Maximilian ein Schreiben an den Nönig von Spanien mitgab.
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