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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 242

1868 - München : Lindauer
242 Bayern unter Maximilian 7. böhmischen Thrones verlustig erklärt und den calvinistischen Kur- fürsten Friedrich V von der Pfalz, das Haupt der Union, auf denselben erhoben. Trotz der Abmahnungen des Herzogs Maximilian I von Bayern und aller Kurfürsten, sowie seiner mit den eitlen Schwächen ihres Sohnes wohlbekannten Mutter Louise Juliana (Tochter Wilhelms von Oranien aus dritter Ehe), des Fürsten von Anhalt und seiner eigenen Rät he ließ sich Friedrich V von den prahlerischen Reden der böhmischen Abgesandten, von den thörichten Schmeicheleien seiner nach einer Königskrone krankhaft lüsternen Gemahlin Elisabeth, Tochter des Königs Jakob I von England, von den unbesonnenen Vorspiegelungen des Moritz von Oranten und hauptsächlich von den hitzigen Declamationen seines Hofpredigers, Abraham Scultetus, ver- leiten, die Annahme einer von der Revolution ihm angetragenen Krone zuzusagen, hielt am 31. Oktober 1619 in Prag seinen Einzug und wurde am 4. November gekrönt. Kaiser Ferdi- nand Ii, der auf seinem Rückwege von Frankfurt bei seinem Jugendfreund, dem Herzoge Maximilian I von Bayern, in München zugesprochen, hatte diesen am 24. Oktober, sieben Tage vor dem Einzuge Friedrichs V in Prag, zu einem Ver- trage vermocht, in welchem Maximilian unter der Bedingung unumschränkter Leitung der Liga alle seine Macht zur Rettung des Kaiserhauses und zur Erhaltung des katholischen Glaubens aufzubietcn versprach. Friedrich V, vom Glücke berauscht, übersah bei den Gelagen und Festen, die er veranstaltete, die heranziehende Gefahr, und die Union, welche mit ihren Truppen loszuschlagen versäumte, schloß am 3. Juli 1620 mit Maxi- milian von Bayern den Vertrag von Ulm, kraft dessen Union und Liga sich verpflichteten, sich in die böhmischen Händel nicht einznmischen. Dabei behielt sich aber Maximilian freie Hgnd, um dem Kaiser für seine Person, und nicht im Namen der Liga zu helfen. Nasch zog Maximilian selbst an der Spitze von 26,000 Mann zu Fuß und 5500 Reitern mit seinem Heermeister Tzerklas Freiherrn von Tilly und seinem (1619) neu gebildeten Kriegsrathe zuerst nach Ober öfter reich, brachte hier die Stände zum Gehorsam und marschirte dann von
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