1868 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Auflagennummer (WdK): 1
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht, Gymnasium
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Bayern unter Maximilian I.
nach Lands Hut, Moos bürg, Frey sing und traf am 17. Mai,
etiteni Montage, in München ein.
Der Stadt Landshut legte er 100,000, der Stadt Frey-
sing 30,000, und der Stadt München 300,000 Thaler Brand-
schatzung auf. Alle Kriegsvorräthe und Waffen, darunter 140
in München vergrabene Kanonen, nahm er als Beute. Da
München an der Brandschatzung nur 90,000 Thaler zu zahlen
vermochte, mußte es für den Nest 42 Geißeln stellen, welche
2 Jahre, 9 Monate und 26 Tage unter unsäglichen Beschwerden
und Entbehrungen von den Schweden znrückgehalten wurden.
In dieser Noth hatte der Kaiser schon am Ende des Jahres
1631 den entlassenen Wallenstein, der auf seinen Gütern in
fürstlicher Pracht lebte, wieder berufen und ihn so von dem
bereits eingeschlagenen Pfade des Berrathes an Kaiser und Reich
zurückgelenkt. Schnell brachte Wallenstein ein ansehnliches
Heer zusammen, dem sich Maximilians Truppen anschließen
mußten, so groß auch des Kurfürsten Abneigung gegen Wal-
lenstein war. Die feindlichen Heere stießen vor Nürnberg
aufeinander. Zehn Wochen lagen hier die beiden größten Heer-
führer ihrer Zeit iit verschanzten Lagern einander gegenüber,
indem jeder den Gegner durch Mangel aus seiner Stellung zu
vertreiben suchte. Endlich kehrte Gustav Adolf nach einem
mißglückten Angriffe auf Wallensteins Lager (zwischen Stein und
Zirndorf) nach Bayern zurück, in der Hoffnung, der Feind
werde ihm folgen. Allerdings brach nun auch das kaiserliche
Heer auf, entsprach aber durch die Richtung, die es einschlug,
den Erwartungen Gustav Adolfs nicht. Der Kurfürst von
Bayern ging nach Süden, um sein Land zu decken, Wallen-
stein aber brach nach Sachsen auf, um den Herrscher dieses
Landes zum Aufgebcn des schwedischen Bündnisses zu zwingen
und im nächsten Frühjahr das nördliche Deutschland wieder zu
erobern und so dem Schwedenkönige den Rückzug abzuschneiden.
Kaum war Sachsens Kurfürst durch Wallensteins Nahen bedroht,
als Gustav Adolf in Eilmärschen nach Sachsen vorging und
sich mit Bernhard von Weimar vereinigte. Als ihm vor
Leipzig die Kunde gebracht wurde, daß Walle uste in eben seine
Truppen in die Winterquartiere zerstreut und eine Abtheiluug
derselben unter Pappenheim nach dem Rheine zum Entsatz der