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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 264

1868 - München : Lindauer
264 Bayern unter Maximilian I. wurde von der französischen Politik schlau benutzt, um den Kurfürsten von Bayern, der acht und zwanzig Jahre seinem Kaiser treu gedient, von diesem zu trennen. Am 14. März 1647 schloß der Kurfürst Maximilian zu Ulm mit Franzosen und Schweden einen Waffenstillstand, demgemäß diese alle Plätze in Bayern räumten, der Kurfürst aber alle Eroberungen in Schwaben herausgab und versprach, „die unter ihm stehende Reichsarmada" von des Kaisers Waffen abzuziehen. Hugo von Gel een, der bayerische Oberbefehlshaber, legte aus Ent- rüstung über diesen Schritt des Kurfürsten den Oberbefehl nieder und erklärte sich sogar bereit, trotz seines Ueberdrusses am Krieg beim Heer des Kaisers einzutreten. Johann von Werth hielt Maximilians Waffenstillstand mit den Franzosen, Schweden und deren Verbündeten für ein Unrecht, das ihn seiner Pflichten gegen den bayerischen Kurfürsten enthebe, und wollte mit seinen Soldaten zum Kaiser übergehen. Diese verließen ihn aber auf dem Marsch von Vilshofen nach Berlasreuth bei Paffau, da gewinnsüchtige Offiziere die 10,000 Thaler er- beuten wollten, die Maximilian auf Werths Kopf gesetzt hatte, und eine Meuterei gegen den ältesten Feldherrn Bayerns anzettelten. Mit Mühe rettete Werth fein Leben und sprengte mit dem ihm ergebenen Obersten Spork ohne Heer in's kaiser- liche Feldlager. Ferdinand Iii hob sogleich die bayerische Achtserklärung gegen Werth auf, schenkte ihm als Entschädig- ung für seine in Bayern consiseirtcn und verbrannten Güter die Herrschaft Benadeck in Böhmen und erließ ein öffentliches Abberufungsschreiben an alle Offiziere des bayerischen Heeres, das Maximilian in der Urkunde des Ulmer Vertrags im Widerspruche mit den Bestimmungen des Prager Friedens- schlusses eine „Reichsarmada" genannt hatte. Das von allen seinen Fürsten im Stiche gelassene deutsche Oberhaupt, Kaiser Ferdinand Iii, blieb aus dem Kampfplatze muthig und mannhaft unter den Waffen. Da der alte Gallas gestorben und der Erzherzog Leopold Wilhelm in den Nieder- landen als Feldherr nöthig war, erhob Ferdinand, entschlossen, den Krieg auch allein fortzuführen, den aus hessischen Diensten in kaiserliche übergetretenen General Mel ander (Holzapfel) zum
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