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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 265

1868 - München : Lindauer
265 Bayern unter Maximilian I. Oberbefehlshaber. Inzwischen war Turenne nach dem Westen Deutschlands abgegangen, um näher an Frankreich gegen die von den Niederlanden her drohenden Spanier zu sein, und der schwedische Befehlshaber Wrang el war in Böhmen eingefallen, wo er Eg er wegnahm. Der Kaiser selbst kam bei der Be- lagerung dieser Stadt in die Gefahr, in seinem Quartier auf dem Schloße Triebet von Wrangel überrumpelt zu werden. Drei Schweden waren schon aus der Treppe in des Kaisers Schlaf- gemach, als der durch den Lärm geweckte Johann von Werth schier unbekleidet auf dem Platze erschien und mit einigen Offi- zieren und Hofkavalieren die Schweden zu Boden schlug. Eg er konnte nicht zurückerobert werden. Dieser schmerzliche Verlust wurde aber durch den Umstand, daß Kurfürst Maximilian plötzlich seine Gesinnung änderte, mehr als ersetzt. Maximilian hatte seit dem Vertrage zu Ulm die Ueberzeugung gewonnen, daß der mit den Feinden des Reiches abgeschlossene Waffenstill- stand keineswegs zu einem für ihn ehrenvollen Frieden führen könne, kündigte deshalb (im Herbste 1647) den Waffenstillstand wieder ans und schloß sich in einem neuen Bündnisse an Kaiser- Ferdinand Iii an, mit dem er durch seine zweite Gemahlin Maria Anna (seit 15. Juli 1635) verschwägert war*). Nun war er wieder, was er 28 Jahre hindurch gewesen, der Hort des deutschen Reiches, die Stütze seines Glaubens und der rechte Arm des deutschen Kaisers. Im Frühjahr, 23. März 1648, vereinigten sich Turenne und Wrangel und drangen in die Pfalz und in Bayern ein, und gleichzeitig eilte Königs mark auf Prag los, wo es ihm durch den Beistand eines Ueberläufers gelang, sich der sogenannten Kleinseite zu bemächtigen**). Wrangel und Turenne trafen am 17. Mai bei Zusmarshausen aus die Kaiserlichen und Bayern unter ihren Feldherren Me- lander und Gronsseld. Melander verlor Schlacht und *) Sie oben S. 231 die Tafel, welche die Verwandtschaft des Hauses Habsburg mit dem Hause Wittelsbach darstellt. **) Bei dieser Gelegenheit wurde ein Codex, die gothische Bibel- übersetzung Ulfila's, gestohlen, der sich jetzt zu Upsala befindet.
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