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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 270

1868 - München : Lindauer
270 Bayern unter Ferdinand Maria. ein Bruder des verlebten Kurfürsten Maximilian, die Regent- schaft. Sämmtliche Räthe, die dem Vater gedient, der Minister Graf von Kurz, die Kanzler Johann Hörwart und Johann Adlzreiter (der Herausgeber der von dem Jesuiten Verveaux verfaßten Geschichte von Bayern), der Hofkammer- Präsident Freiherr von Haslaug und die geheimen Räthe Johann Mandel und Georg Oechsle u. a. wurden für die Regierung des Sohnes beibehalten; auch ward dem jungen Kur- fürsten die von seinem Vater erkorne Henriette Adelheid, des Herzogs Victor Amadeus I von Savoyen Tochter *), als Gemahlin zugeführt (22. Juni 1652) und seinem Bruder Max Philipp, wie es der Vater verordnet hatte, die Landgras- schaft Lenchtenberg gegeben (1653)**). Im Jahre 1654 wurde der Prinz volljährig und übernahm die Regierung selbst. Nach dem Ableben des Kaisers Ferdi- nand Iii (f 1657) bekam er Streit mit dem Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz, welcher das Neichsvikariat für sich beanspruchte, weil, wie er behauptete, dieses nicht mit der an Maximilian von Bayern übergegangenen alten Kurwürde, sondern mit der Pfalz graf sch a st verbunden sei. Als dieser zur Vertheidigung seines prätendirten Rechtes Rüstungen vornahm, wendete sich Ferdinand Maria an König Leopold, des *) Mit ihr kamen mehrere italienische und französische Adels- familien (Adelheids Mutter Christin« war eine Tochter des Königs Hein- rich Iv von Frankreich) nach München, z. B. die Familie Montgel as, Rambaldi, La Perouse u. a. **) Maximilian Philipp, der sich am 24. Mai 1668 mit Mau- ritia Febronia, Herzogs Friedrich Mauritius von Bouillon Tochter, ver- mählte, residirte später in dem von ihm 1687 erkauften Markte Türkheim bei Mindelheim, wo er den Kapuzinern 1683 ein Kloster gebaut hatte. Nach seinem am 20. Mai 1705 erfolgten kinderlosen Ableben fiel die Landgrasschaft Leuchtenberg wieder an Bayern. Seine Wittwe Man- ri tia Febronia (ch 20. Juni 1706) stiftete gemäß Uebereinknnft mit ihrem Gemahl durch letztwillige Verfügung vom 20. September 1705 in Plünchen ein Kloster für Carmeliterinen, dessen Bau erst 1711—1714, gleich- zeitig mit dem Bau der nebenanstehenden Dreifaltigkeitskirche, zur Ausführung kam. Bei der Säcularisation im Jahre 1802 wurde das Klostergebäude an das kurfürstliche Pfand- und Leihhaus verkauft.
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