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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 271

1868 - München : Lindauer
271 Bayern unter Ferdinand Maria. verstorbenen Kaisers Ferdinand Iii Sohn, versprach ihm seine Stimme bei der bevorstehenden Kaiserwahl und erhielt dafür Hilfe gegen Karl Ludwig von der Pfalz zugesichert (12. Ja- nuar 1658). Bald darauf suchte König Lud wig Xiv von Frank- reich (1643 — 1715) den Kurfürsten Ferdinand Maria zur Annahme der deutschen Kaiserkrone zu bewegen und schickte zu diesem Zwecke den kurkölnischen Gesandten zu Frankfurt, den Grafen Franz Egon von Fürstenberg, und den Marschall Grammont nach München. Hier kam es am Hofe unter den Gliedern des kurfürstlichen Hauses zu einem lebhaften Kampfe. Des Kurfürsten Gemahlin Adelheid, geblendet durch den Glanz einer Kaiserkrone, rieth im französischen Sinne, die Kurfürstin- Mutter Anna, eine Tochter des Kaisers Ferdinand Iii, mahnte von der Annahme der Kaiserkrone ab und traf hierin mit den Rathen ihres Sohnes zusammen. Ferdinand Maria entschied sich für Ablehnung der Kaiserwürde und ging nicht in Person zur Wahlverhandlung nach Frankfurt (1658), sondern trug seinem Abgeordneten, dem Rathe Georg Oechsle aus, seine Stimme dem Sohne des Kaisers Ferdinand, dem Erzherzoge Leopold, zu geben. Bevor man in Frankfurt zur Wahl schritt, trug Rath Oechsle den versammelten Kurfürsten den Streit seines Herrn mit dem Kurfürsten Karl Ludwig von der Rhcin- psalz wegen des Reichsvikariates zur Entscheidung vor und nahm sich dabei der Rechte seines Gebieters mit solcher Wärme an, daß ihm der hierüber aufgebrachte Kurfürst Karl Ludwig ein volles Dintenfaß an den Kopf warf. Die Versammlung entschied, daß künftig das Reichsvikariat zwischen Bayern und Pfalz wechseln solle, und wählte am 28. Juni 1658 den Erzherzog Leopold zum Kaiser (1658 — 1705). So blieb Ferdinand Maria mit Oesterreich in Frieden und bewahrte denselben für- fein Land sowohl in dem Kriege, den 1661 Oesterreich mit den Türken führte, als auch in jenem, der 1667 zwischen Frankreich und Spanien ausbrach. Den Segen des Friedens benutzte Ferdinand Maria zur Heilung der Wunden, die der dreißigjährige Krieg seinem Lande geschlagen hatte. Ein besonderes Augenmerk wurde ans die neu erworbene Oberpsalz gerichtet, wo die von dem rheinischen
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