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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 293

1868 - München : Lindauer
293 Bayern unter Karl Albrecht. seiner Vermählung mit der österreichischen Prinzessin Maria Amalia ausgestellt hatte. Gleichwohl erhob Karl Albrecht Ansprüche und gedachte, dieselben nöthigen Falls mit Waffengewalt zur Geltung zu bringen. In dieser Gesinnung von dem ans Oester- reich eifersüchtigen Hofe Frankreichs bestärkt schloß Karl Albrecht zu Nymphenburg in Gegenwart des französischen Marschalls Belle Jsle einen doppelten Vertrag (einen vor- läufigen vom 18. Mai, und einen definitiven vom 20. Mai 1741, welch' letzterer unterm 3. und 19. Juni ratifizirt wurde), worin Frankreich die erforderliche Unterstützung an Geld und Truppen versprach. Diesem Vertrage schloßen sich noch vor Ab- lauf des Jahres 1741 Spanien, der Kurfürst Clemens August von Köln, ein Bruder Karl Albrechts, so wie Karl Philipp, Kurfürst von der Pfalz, Neapel und der König Friedrich Ii von Preußen an. Die inzwischen ausgerüsteten Truppen Bayerns rückten (am 31. Juli 1741) gegen Oesterreichs Grenzen, nahmen Passau mit List, besetzten die Veste Ober- haus und drangen, nachdem sie sich bei Schärding mit 25,000 Franzosen unter Belle Jsle vereinigt, unter Karl Albrechts persönlicher Führung, 40,000 Mann stark, ohne Schwertstreich bis Linz vor, wo die österreichischen Stände dem bayerischen Kurfürsten (am 2.Oktober 1741) huldigten. Statt nun auf Wien loszugehen, wendete sich der schlechtberathene Karl Albrecht (am 24. Oktober) gegen Böhmen. Das entschied sein und seines Landes Unglück. Anfänglich ging zwar Alles nach Wunsch: der Kurfürst nahm (am 26.November 1741) Prag mit Sturm, ließ sich (am 19. Dezember 1741) als König von Böhmen huldigen und ward von den zu Frankfurt versammelten Kur- fürsten (am 24. Januar 1742) als Karl Vii zum Kaiser (1742—1745) erhoben *). Aber während in München die (am 12. Februar 1742 zu Mainz vollzogene) Krönung Karls Vii festlich begangen wurde, kamen Eilboten und meldeten das un- aufhaltsame Vordringen österreichischer Truppen in der Richtung *) Ludwig Xy von Frankreich, sein Gönner und Protektor, hatte ihn kurz vorher mit offener Verhöhnung der deutschen Nation zum „franzö- sischen Gcnerallieutenant" ernannt.
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